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Kompetenzzentrum PQHD: Ende nach zwölf Jahren

von | Aug. 21, 2025 | Neu

Nach mehr als zwölf Jahren Projektarbeit im Kompetenzzentrum PQHD endet die Projektlaufzeit am 31. August 2025. Wir blicken zurück auf die Meilensteine.

Das Kompetenzzentrum „Professionalisierung und Qualitätssicherung haushaltsnaher Dienstleistungen“ (PQHD) wurde im Mai 2013 von Prof.in em. Dr.in Uta Meier-Gräwe an der Universität Gießen gegründet. Über mehr als ein Jahrzehnt wurde es durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ, vormals BMBFSFJ) gefördert. Ziel war es, Wissenschaft, Politik und Praxis miteinander zu vernetzen. Damit sollten haushaltsnahe Dienstleistungen (HDL) gefördert und zu professionalisiert werden.

Mit der Emeritierung von Prof.in em. Dr.in Meier-Gräwe wechselte das Kompetenzzentrum 2019 an die Hochschule Fulda. Dort übernahm Prof.in Dr.in Christine Küster die Leitung. Sie wurde unterstützt von Natalie Becker, Julia Rüthel und Katja Grötzner.

Zentrale Meilensteine beim Kompetenzzentrum PQHD

Referenzrahmen Modulare Teilqualifizierung (2020):
Unter Mitwirkung zahlreicher Fachexpert:innen entstand in der Pandemiezeit ein Referenzrahmen. Er heißt „Modulare Teilqualifizierung für haushaltsnahe Dienstleistungen und Hauswirtschaft“. Er fand rasch Anwendung in der Praxis und wurde in den Folgejahren durch digitale Formate ergänzt.

Stärkung des Austauschs (ab 2022):
Nach den Einschränkungen der Coronazeit wurde ein Newsletter etabliert, dessen Leserschaft seither kontinuierlich wächst. Zahlreiche Fachtagungen und Workshops trugen zudem dazu bei, wissenschaftliche Erkenntnisse mit Praxis- und Politikakteuren zu teilen und die Qualitätssicherung in den HDL weiterzuentwickeln.

Informations- und Imagekampagne (ab 2023):
Die Kampagne „Helfen ist ein cooler Job“ stärkte die öffentliche Wahrnehmung und Wertschätzung professioneller haushaltsnaher Dienstleistungen. Sie basiert auf langfristig vorbereiteten Studien und Expert:innengesprächen und wird in enger Kooperation mit dem Deutschen Hauswirtschaftsrat e. V. (DHWiR) weitergeführt.

Kooperationen und Gründungsförderung:
Als weiterer Meilenstein gilt die Zusammenarbeit mit der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands e. V. (kfd). Gemeinsam wurde das Gründungsportal profi-hauswirtschaft.de entwickelt. Es bietet praxisnahe Unterstützung für Unternehmensgründungen in der Branche. Mit dem Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtverein e. V. (SkF) entstand zudem ein Leitfaden, der die Chancen für Wohlfahrtsverbände im Bereich HDL aufzeigt.

Kommunale Vernetzung (2024):
Die letzte Fachtagung des Kompetenzzentrums Anfang März 2024 in Frankfurt am Main verdeutlichte die Potenziale haushaltsnaher Dienstleistungen im Rahmen der kommunalen Daseinsvorsorge. Über Online-Workshops wurden kommunale Akteur:innen wie Gleichstellungsbeauftragte oder Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt vernetzt und gestärkt.

Fazit und Ausblick

Seit 2013 hat das Kompetenzzentrum PQHD zahlreiche Impulse gesetzt, die zur Entlastung von Familienhaushalten und zur Förderung der Erwerbstätigkeit – insbesondere von Frauen – beitragen. Die kontinuierliche Arbeit an der Professionalisierung und Qualitätssicherung von haushaltsnahen Dienstleistungen bildet eine Grundlage, die von Politik, Wissenschaft und Praxis weitergeführt und ausgebaut werden kann.

„Ein besonderer Dank gilt dem BMFSFJ, insbesondere Thomas Fischer, für die langjährige und wertschätzende Unterstützung. Ebenso gilt der Dank allen Partner:innen an der Hochschule Fulda und darüber hinaus, die das Kompetenzzentrum inhaltlich und organisatorisch begleitet haben“, sagte Prof. Dr. Christine Küster.

Die Erfahrungen der vergangenen zwölf Jahre hätten gezeigt, dass haushaltsnahe Dienstleistungen ein erhebliches Potenzial besitzen – sowohl für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf als auch für die Stärkung der sozialen Infrastruktur.

Wie geht es weiter nach dem PQHD Kompetenzzentrum?

Die Projekt-Webseite bleibt noch einige Zeit in bekannter Form erhalten und wird anschließend als abgeschlossenes Projekt über die Webseite des wissenschaftlichen Zentrums für Ernährung, Lebensmittel und nachhaltige Versorgungssysteme (ELVe) der Hochschule Fulda archiviert. Alle Publikationen wie die Expertisen oder der Referenzrahmen für die modulare (Teil)Qualifizierung werden auf dem Fuldaer Dokumentenserver (FulDok) der Hochschul-, Landes- und Stadtbibliothek Fulda (HLSB) abgelegt und bleiben dadurch langfristig online abrufbar.

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