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Initiative BioBitte: Tipps für die Außer-Haus-Verpflegung

Die Initiative BioBitte bot in zwei Online-Veranstaltungen umfassende Einblicke in die zentralen Themen von Beratungsprozessen in der Gemeinschaftsverpflegung für über 140 Teilnehmende.

BioBitte – Mehr Bio in öffentlichen Küchen ist eine Initiative vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Sie beendete das Jahr mit zwei zukunftsweisenden Online-Veranstaltungen. Im Fokus standen die Relevanz und Inhalte von Beratungsprozessen. Außerdem die Rolle von Bio-Regio-Beratungszentren, um den Bio-Anteil in der Außer-Haus-Verpflegung (AHV) zu steigern. Mit über 140 Teilnehmenden konnten wichtige Impulse gesetzt und Netzwerke gestärkt werden.

Beratung als Schlüssel: Unterstützung für mehr Bio in öffentlichen Küchen

Am 26. November 2024 fand die erste Online-Veranstaltung der Initiative BioBitte mit rund 50 Teilnehmenden statt. Inhalte waren unter anderem Kern-Kompetenzen. Denn dieses sind erforderlich sind, um öffentliche Küchen bei der Umstellung auf mehr Bio-Lebensmitteln zu begleiten. Die Aufgaben von Beratungskräften sind anspruchsvoll. Sie umfassen ökologische, ethische und soziale Herausforderungen sowie das Navigieren in politischen Rahmenbedingungen. Ein strukturierter Ansatz von der Analyse bis zur Umsetzung im Betrieb ist deshalb entscheidend für den Erfolg. Ebenso wichtig sind deshalb kommunikative Fähigkeiten. So können unterschiedliche Anspruchsgruppen eingebunden und Veränderungsprozesse nachhaltig verankert werden. Eva Löwen, Beratungsexpertin von a’verdis, betont sagt Folgendes dazu. „Beratung bedeutet, Betriebe individuell abzuholen – fachlich wie menschlich. Denn hinter den Zahlen stecken Menschen, die Veränderung gestalten wollen und sollen.

RIBE-AHV: Förderprogramm für mehr Bio in öffentlichen Küchen

Die Veranstaltung beleuchtete auch die „Richtlinie zur Förderung der Beratung von Unternehmen der Gemeinschaftsverpflegung“ (RIBE-AHV). Dieses Förderinstrument unterstützt gezielt die Transformation hin zu einem höheren Einsatz von Bio-Produkten. Beratungsleistungen, die beispielsweise Betriebsabläufe, Schulungen oder Umstellungsprozesse betreffen, sind nämlich förderfähig!
Wir möchten, dass mehr Betriebe von der Beratungsförderung profitieren. Sie kann für viele eine zentrale Säule bei der Umstellung auf Bio-Lebensmittel sein“, erklärt Simone Schütz von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung.

Die Bio-Zertifizierung sichert klare Standards für die Kennzeichnung und Kontrolle von Bio-Lebensmitteln in der Verpflegung außer Haus. Sie trägt zudem dazu bei, Transparenz und Vertrauen bei den Tischgästen zu fördern. Die 2023 erlassene Bio-AHV-Verordnung ermöglicht es darüber hinaus Unternehmen der AHV die Höhe ihres Bio-Anteils in den Kategorien Bronze, Silber und Gold öffentlich auszuzeichnen.

Bio-Regio-Beratungszentren: Zukunftsweisende Netzwerke

Am 28. November 2024 stand die zweite Online-Veranstaltung der Initiative BioBitte im Zeichen der Bio-Regio-Beratungszentren, die als Leuchttürme für nachhaltige Ernährung und regionale Wertschöpfung fungieren. Den Auftakt bildete ein inspirierender Blick nach Dänemark. Es ist ein Vorreiterland in der Gemeinschaftsverpflegung, das mit dem Copenhagen House of Food ein beispielhaftes Modell für Bio-Regio-Beratungszentren in Deutschland ist.

Mehr als 90 Teilnehmende aus Politik, Verwaltung und Praxis diskutierten, wie solche Zentren erfolgreich aufgebaut werden können und welche Faktoren für ihren Betrieb entscheidend sind. Über zehn bestehende Ansätze wurden vorgestellt. Sie verdeutlichen, wie Bio-Regio-Beratungszentren zur Stärkung regionaler Wertschöpfungsketten und zur Förderung von Bio-Lebensmitteln in der Gemeinschaftsverpflegung beitragen.

Projekt „Neue Wege“ mit Foodhub-Modell

Ein Beispiel präsentierte Thomas Marbach von der Leipziger ANSTALT für Koch- und Lebensmittelkultur. Das Projekt Neue Wege bietet mit einem Foodhub-Modell als digitaler Marktplatz Kantinen Zugang zu regionalen Lebensmitteln aus nachhaltiger Landwirtschaft.

Tessa Bornemann vom Forum Küche Bremen, das anstrebt, Kindergärten in der Region auf 100 % Bio-Anteil in der Verpflegung zu bringen, betonte die Bedeutung solcher Zentren auch im kleinen Maßstab. „Kleinere Projekte und Initiativen, darunter NGOs und Vereine, die sich in der Region bereits für das Thema Bio-Produkte in der Gemeinschaftsverpflegung einsetzen, legen oft die Grundlage für größere Vorhaben.

Anke Brückmann von der Bundesanstalt für Landwirtschaft beendete die Veranstaltung mit folgenden Worten: „Beide Veranstaltungen zum Thema Beratung waren die ersten dieser Art und bilden den Auftakt für Weitere. Wir von der Initiative BioBitte möchten damit Beratungskräfte vernetzen und über den Aufbau von Bio-Regio-Beratungszentren informieren.“

Über die Initiative BioBitte

Die Initiative BioBitte zeigt Wege auf, wie Politik, Verwaltung, Vergabewesen und Küchenleitungen erfolgreich den Bio-Anteil in öffentlichen Küchen erhöhen können. Den Einsatz ökologisch erzeugter Produkte in der AHV voranzutreiben, zählt zu den Zielen der Bio-Strategie 2030 des BMEL. BioBitte ist eine Initiative innerhalb des Bundesprogramms Ökologischer Landbau (BÖL). Die Initiative bietet praxisnahe Infomaterialien und fördert den Erfahrungsaustausch aller Entscheidungsbefugten auf lokal und überregional organisierten Veranstaltungen – vor Ort oder online. Neben Verantwortlichen in Politik und Verwaltung informiert www.bio-bitte.info Mitarbeitende in Fach- und Vergabereferaten und Küchenleitungen regelmäßig über Wissenswertes und liefert praktische Tipps.

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