rhw-management-hauswirtschaft.9/2024

Drei-Eimer-Methode statt Moppboxen? (rhw-Expertenrat des Monats 10/24)

Wir arbeiten mit präparierten Wischbezügen in drei Farben und dachten, das sei der aktuelle Standard. Jetzt fragt eine Gewerkschaft an, warum wir denn nicht mit der Drei-Eimer-Methode arbeiten würden. Das sei doch ergonomischer. Also lieber Drei-Eimer-Methode statt Moppboxen?

Das Problem: Unsere Mitarbeiter wollen nicht mit nebelfeuchten Bezügen arbeiten, sondern diese müssen schön nass sein. Doch das macht das Heben der Boxen schwerer. Teilweise wiegen die Moppboxen 25 kg und ich weiß gar nicht, wie man diese rückenfreundlich von der Waschmaschine auf die Wagen bekommen soll. Denn viele neue kleine Boxen will ich auch nicht anschaffen. Wenn ich sie „nicht nass genug“ rausgebe, fangen die Mitarbeiter an, selbst Wasser in die Boxen zu gießen, damit es wieder schön nass und schwer ist. Könnten Sie mir zu beiden Probleme Argumente geben?

Antwort von Andreas Carl: Vielen Dank für diese Frage, da haben Sie ein anschaulich geschildertes Beispiel aus der Praxis. Leider hält sich weiterhin der Aberglaube, dass nur sehr nass sauber gewischt werden kann. Das ist natürlich völlig falsch. Doch worin liegt, neben dem Aberglauben, die Ursache für diese Annahme? Klar ist, dass der schön nasse Mopp auch schön leicht über den Fußboden gleitet. Beim Auto würde man sagen, es rutscht durch Aquaplaning. Die Reinigung wirkt so ergonomischer.

Mit einem nassen Mopp kann eine viel größere Fläche nass „gereinigt“ werden. Wenn dann auch noch am Rand oder hinten angefangen wird zu reinigen, dann wird ein ziemlich nasser Mopp gebraucht, um den ganzen Raum ergonomisch zu benetzen. So gesehen ergibt es vermeintlich einen Sinn, sehr nass zu wischen. Wenn dann mit einem trockenen Mopp nachgewischt wird, dann wird der gelöste Schmutz ja auch aufgenommen und es wird sauber.

Drei-Eimer-Methode statt Moppboxen – das passiert

Doch was passiert beim einstufigen Wischen? Mit dem nassen Mopp wird der Schmutz angelöst und dann schön gleichmäßig auf den Raum verteilt. Der Mopp gibt zunächst nur Nässe ab und kann nur sehr bedingt Schmutz, jedoch keine Schmutzflotte, aufnehmen.

So geschieht es dann auch, dass der Boden eine gewisse Schmutzschicht aufbaut. Mit der Schmutzschicht wird der Boden nochmals rauer und der Mopp benötigt viel Nässe, um über den Boden zu gleiten. Ein Teufelskreis.

Auch schmutzige Ränder entstehen durch nasses Wischen. Denn am Rand liegt ja eigentlich nur loser Staub, denn es läuft ja kaum ein Mensch am Rand. Wieso werden dann die Ränder trotzdem schwarz? Das kommt vom schmutzverteilenden Wischen mit einem zu nassen Mopp!

Soweit zum Problem, nun zur Lösung

Zunächst sollten die Böden frei von alten Schmutzschichten sein! Oft hilft eine gründliche Reinigung. Mit einem Kraftreiniger den Boden einweichen, dann maschinell ohne Absaugung schrubben. Dann nochmals mit Absaugung schrubben, dann sollten alte Schmutzschichten entfernt sein. Doch Vorsicht! Falls sehr nass und mit zu wenig Reinigungsmittel gearbeitet wurde, kann es sein, dass sich Kalk auf dem Boden gebildet hat und den alten Schmutz miteinschließt. Dann müssen Sie bitte vorab mit einem Sanitärreiniger in Anwender-Konzentration reinigen. Ohne die Entfernung von rutschhemmenden Verschmutzungen wird die Umstellung auf den feuchten Mopp nicht gelingen.

Die gesamte, sehr umfangreiche Antwort lesen Sie in der aktuellen rhw management-Ausgabe 10/2024.

Foto: Robert Baumann

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