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Aus der Praxis in die Planung

Was man alles erreichen und welche Entscheidungsgewalt man als Hauswirtschaftsleiterin haben kann, das zeigt das Beispiel von Regina Munz, leitende Referentin hauswirtschaftliche Beratung und Einkauf bei der Samariterstiftung in Nürtingen bei Stuttgart.

Meine derzeitige Tätigkeit ist wahnsinnig vielfältig. Außerdem habe ich sehr viele Möglichkeiten in verschiedenen Bereichen Einfluss zu nehmen“, sagt Regina Munz über ihren Arbeitsplatz bei der Samariterstiftung in Nürtingen bei Stuttgart. Seit 2010 arbeitet sie dort als leitende Referentin hauswirtschaftliche Beratung und Einkauf.

Insgesamt hat die Samariterstiftung 40 Häuser in acht Stadt- bzw. Landkreisen in Württemberg. Darunter befinden sich Altenpflegeheime, Häuser der Eingliederungshilfen (für Menschen mit Behinderung), stationäre Wohngruppen, Wohneinheiten, in denen Menschen ambulant untergebracht werden, Werkstätten für Menschen mit Behinderung und auch zwei Tageskliniken für psychisch kranke Menschen.

Für ihre Aufgabe als Referentin ist Regina Munz zwar zentral in der Hauptverwaltung in Nürtingen tätig; da sich ihre Tätigkeit jedoch auf alle Einrichtungen der Samariterstiftung erstreckt, ist sie häufig unterwegs. „Ich schätze, dass ich zwischen 50 und 60 Prozent meiner Arbeitszeit in unseren Einrichtungen unterwegs bin“, so Munz. Aufgrund dieser zahlreichen Außer-Haus-Termine kennt sie die meisten Einrichtungen sehr genau. Daher weiß sie, welche Ansprüche die Häuser haben, was diese benötigen – schlicht wie diese aufgebaut und wie die örtlichen Begebenheiten sind. Und das hilft ihr enorm bei der Planung von Anschaffungen, Umbauten oder bei der Unterstützung beim Einstellen neuer Mitarbeiter. Sie ist dadurch keine Schreibtischtäterin, sondern arbeitet mit viel Hintergrundwissen und Praxiserfahrung.

Praxiserfahrung hilft im Alltag

Was sie für diese Position ebenfalls geradezu prädestiniert: Regina Munz hat selbst insgesamt 22 Jahre als HWL gearbeitet und kann daher sehr genau beurteilen, welche Unterstützung man in dieser Position benötigt und wie der Alltag in einer Einrichtung aussieht. „Ich weiß durch meine Praxis als Hauswirtschaftsleiterin, wie es in der Wirklichkeit läuft; diese Erfahrungen helfen mir jeden Tag – ich möchte sie nicht missen!“, ergänzt Munz.

In der Samariterstiftung ist sie in erster Linie für die typisch hauswirtschaftlichen Bereiche verantwortlich, also für die Speisenversorgung, die Reinigung und die Wäscheversorgung. Konkret bedeutet das: „Ich muss permanent für Neues bereit sein, immer wissen, welche Entwicklungen es auf dem Markt gibt, welche Dienstleistungen überhaupt angeboten werden und welche Anbieter für unsere Zwecke interessant sind.“

Allerdings: Die endgültigen Entscheidungen trifft nicht sie, sondern sie berät die Häuser, stellt mögliche Anbieter und Angebote zusammen und wertet diese aus. Sie sagt: „Ich treffe nie eine einsame Entscheidung. Es ist wichtig, dass alle Beteiligten mit im Boot sind und man gemeinsam entscheidet, was passt.“ Sie empfiehlt den Häusern, welche Wäscherei zu ihnen und für ihre Zwecke passen könnte. Auch wenn sie keine Entscheidungen trifft, so haben ihre Vorschläge doch einen erheblichen Einfluss, denn „meine Empfehlungen sind für die Einrichtungen nicht unerheblich. Sie wissen, dass sie mir vertrauen können“, so Munz.

Sie selbst hat auch keine Budgetverantwortung. Diese liegt bei den Hauswirtschaftsleitungen der jeweiligen Einrichtungen bzw. den Regional- oder Hausleitern.

Eva Maria Reichert

www.samariterstiftung.de

Mehr zum Thema lesen Sie in rhw management 11/2016

Fotos: Samariterstiftung

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