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23. rhw-Hygieneforum 2025: praxisnah und relevant

von | Okt. 23, 2025 | Neu

Mit über 60 Teilnehmenden aus ganz Deutschland war das 23. rhw-Hygieneforum der Fachzeitschrift rhw management am 22. Oktober 2025 ein voller Erfolg. Die Online-Veranstaltung bot aktuelle Fachinformationen, Praxisbeispiele und lebendige Diskussionen rund um das Thema Hygiene- und Qualitätsmanagement in sozialen Einrichtungen.

Nach dem gemeinsamen Einlass in den virtuellen Raum begrüßte Moderator und rhw-Chefredakteur Robert Baumann die Teilnehmenden und gab einen kompakten Überblick über neue Empfehlungen und Leitfäden von KRINKO, CMS, IHO, BHUK und Co. Im Mittelpunkt stand die neue KRINKO-Leitlinie „Infektionsprävention in Rehabilitationseinrichtungen“ von Ende August 2025.

Was Hygienebeauftragte erwartet

Anschließend eröffnete Dr. Dieter Bödeker, Veterinärmediziner und Berater aus Wedemark, den fachlichen Teil mit seinem Vortrag „Eingliederungshilfe und Pflegeheime: Was Hygienebeauftragte 2026 wissen müssen“. Der Beitrag stieß auf großes Interesse, insbesondere im Hinblick auf die künftigen Anforderungen an Hygienebeauftragte, die im Paragraf 35 Absatz 3 des Infektionsschutzgesetzes gestellt werden. Hierzu gibt es erst eine Landesverordnung aus Brandenburg, an der sich vermutlich andere Bundesländer orientieren werden.

Im weiteren Verlauf des Vormittags widmete sich Britta Drews, Fachkundige für Fettabscheideranlagen (ASV-Jungmichel, Nachterstedt), dem oft unterschätzten Thema „Fettabscheider – das unbekannte Wesen?“. Sie erläuterte, wie Hygiene und Sicherheit in diesem Bereich zuverlässig gewährleistet werden können. Sie sagte im Klartext. „Sie brauchen einen Fettabscheider eigentlich immer in einer gewerblichen Küche, gerade erst gab es eine weitere Regelung dazu für Kitas“.

Anforderungen an Arbeitsräume

Carola Reiner von der CCR Unternehmensberatung (Altbach) zeigte, welche hygienischen und baulichen Anforderungen an Arbeitsräume zu beachten sind. Wichtig ist beispielsweise die Arbeitsstättenverordnung als zentraler gesetzlicher Rahmen. Carola Reiner beleuchtete insbesondere Anforderungen im Küchenbereich, verwies auf die DIN 10506 für Gemeinschaftsverpflegung sowie auf die Lebensmittelhygiene-Leitlinie.

Im Bereich Reinigung betonte sie die Bedeutung der BIV-Veröffentlichung „Reinigungsfreundliche Bauplanung“ für eine effiziente und sichere Gestaltung. Zur Wäscheversorgung stellte Reiner die GUV-Regel, BGR 250/TRBA 250 sowie die Wäschehygiene-Leitlinie vor. Als besonders hilfreich empfahl sie den neuen Praxisleitfaden „Bauen in, für und mit sozialen Einrichtungen“ der Diakonie Württemberg.

Nach einer kurzen Diskussionsrunde und der Mittagspause eröffnete Thomas Meyer, Geschäftsführer der Krankenhausberatung HYSYT (Lippstadt), den Nachmittag mit spannenden Einblicken und 30 Jahren Praxiserfahrung im systematischen Qualitätsmanagement in der Basishygiene und stellte die Frage, ob dieses eher „Fluch oder Segen für Leistungserbringer“ ist. Mehrere Studien belegten demnach erstmals die wahren Kosten von vernachlässigter Prävention in Krankenhäusern.

Ein interaktives Format folgte direkt danach: Unter dem Motto „Troubleshooting – Bringen Sie Ihr Problem mit! Wir lösen es gemeinsam!“ konnten Teilnehmende eigene Fragestellungen und Fotos aus dem Arbeitsalltag einbringen und gemeinsam mit den Expertinnen und Experten diskutieren.

Sprachbarrieren überwinden

Das wichtigste Thema war dabei, wie in der Hauswirtschaft Sprachbarrieren der Mitarbeitenden überwunden werden können (siehe Statistik Umfrage „Aus welchen Nationen kommen die Kräfte in der Hauswirtschaft“). Programme wie „My Tutorial“ ermöglichen Anweisungen und Schulungsfilme in über 30 Sprachen, berichtete Nielke Schwind-Hellwig, Chefredakteurin von Saubere Sache heute.

Moderator Robert Baumann probierte eine lippensynchrone KI-Übersetzung von Deutsch auf Polnisch aus – vor den Augen der Zuhörenden. Auch sollte nicht vernachlässigt werden, sagten Christa Fischer und Angelika Konrad vom Berufsverband Hauswirtschaft e.V., dass es über sechs Millionen Analphabeten in Deutschland gibt, die genauso wie Menschen mit Behinderungen im Arbeitsalltag von bildunterstützten Anweisungen und leichter Sprache profitieren würden.

Wenn die Prüfer kommen…

Besonders praxisnah gestaltete sich auch der anschließende Erfahrungsbericht von Svetlana Lemke, Hygienefachkraft für neun Heime der Münchenstift GmbH. Sie berichtete über die Zusammenarbeit mit der Überwachungsbehörde im Pflegeheim – ein Thema, das viele Einrichtungen unmittelbar betrifft. Der Schwerpunkt der Prüfungen in Bayern lag in diesem Jahr auf dem Thema Gebäudereinigung. Von den neun Heimen wurden sieben vom Gesundheitsamt überprüft, je nach Prüfteam mit durchaus verschiedenen Schwerpunkten und Meinungen zum selben Sachverhalt. Aus den Erfahrungen leitete Lemke konkrete Handlungsschritte für die Teilnehmenden des Hygieneforums ab.

Zum Abschluss nutzten die Teilnehmenden die Gelegenheit zum weiteren Austausch, bevor Moderator Robert Baumann das 23. rhw-Hygieneforum offiziell beendete, mit einer Bonuszeit von 20 Minuten für weitere Diskussionen rund um Reinigung, Hauswirtschaft und Hygiene.

Wertvoller Austausch

Die zahlreichen positiven Rückmeldungen zeigten deutlich, wie wertvoll der fachliche Austausch für die Teilnehmenden war: „Vielen Dank für die tollen Infos und Inhalte heute“, „Ein gelungenes Hygieneforum – ich bin total begeistert“, oder „Einiges kann ich gut zur Umsetzung gebrauchen“ – so lauteten einige der dutzenden, positiven Stimmen. Besonders hervorgehoben wurden die praxisnahen Themen, die hohe Fachkompetenz der Referierenden und die reibungslose Organisation.

Das rhw-Hygieneforum hat sich in den vergangenen Jahren als wichtiger Branchentreffpunkt etabliert, an dem Fach- und Führungskräfte aus der Hauswirtschaft neueste Entwicklungen und bewährte Strategien in der Hygiene kennenlernen können. Die große Resonanz und die durchweg positiven Rückmeldungen bestätigen den hohen Stellenwert der Veranstaltung innerhalb der Branche.

Mit dem Fazit „Danke und bis zum nächsten rhw-Hygieneforum im Herbst 2026!“ endete ein informativer, lebendiger und inspirierender Tag, der einmal mehr bewies: Hygienemanagement bleibt ein zentrales Thema – und der fachliche Dialog darüber wichtiger denn je.

Robert Baumann

Tipp

Mehr Inhalte zu den einzelnen Vorträgen des 23. rhw-Hygieneforums finden Sie in rhw praxis 4/2025!


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