rhw-management-hauswirtschaft.9/2024

Studie Tübingen zur Meisterin der Hauswirtschaft

Fach- und Führungskräfte im Bereich Hauswirtschaft sind sehr gefragt. Hierzu gehören natürlich auch die Meisterinnen der Hauswirtschaft. Eine neue Studie des Regierungspräsidiums Tübingen und der Hochschule Albstadt Sigmaringen ging den Fragen nach: Lohnt sich der Meistertitel auch finanziell? Und wie steht es um die Anerkennung und Wertschätzung?


Die Ergebnisse der Studie Tübingen zur Meisterin in der Hauswirtschaft von 2023 ergeben ein interessantes Bild (Details siehe rhw management 1-2-2024). Die Umfrage hat ergeben, dass 41 Prozent der Meisterinnen in Vollzeit- und 41 Prozent in Teilzeit im Bereich Hauswirtschaft tätig sind. Neun Prozent gaben eine andere Tätigkeit an wie Selbstständigkeit, Elternzeit, Studium etc.
Zudem kann festgehalten werden, dass 25 Prozent der Meisterinnen nach der Meisterprüfung an weiteren Fort- und Weiterbildungen teilgenommen haben. Acht Prozent haben sich zur technischen Lehrerin oder landwirtschafstechnischen Lehrerin fortgebildet, vier Prozent haben studiert und 13 Prozent gaben sonstige Bereiche an (Ernährung, Erzieherin, Büromanagement, Mentorin).


Studie Tübingen zur Meisterin in der Hauswirtschaft: Berufliche Qualifikation vor der Meisterprüfung

77 Prozent der Meisterinnen haben vor der Meisterprüfung die Ausbildung zur Hauswirtschafterin absolviert und 23 Prozent haben eine fünfjährige, einschlägige Berufspraxis als Zulassungsvoraussetzung erfüllt oder konnten durch Vorlage von Zeugnissen die Zulassung zur Prüfung rechtfertigen.

Gründe für die Fortbildung: Ferner wurden die Meisterinnen befragt, welche Gründe für die Fortbildung ausschlaggebend waren. Hier wurden vor allem

Kompetenz- und Qualifikationszugewinn (64 Prozent),

die Karriereoptionen (56 Prozent) und

die Einkommensverbesserung (45 Prozent) genannt.

Das Ziel, mit der bestandenen Meisterprüfung ausbilden zu können (34 Prozent) sowie eine höhere Anerkennung des Berufs (28 Prozent) waren weitere Gründe für die Fortbildung. 12 Prozent nannten das Ziel Selbstständigkeit als Grund für die Fortbildung (Mehrfachnennungen waren möglich).

Tätigkeit direkt nach der Meisterprüfung und aktuelle Tätigkeit

Die Meisterinnen wurden befragt, in welcher Branche sie direkt nach der Prüfung tätig waren und in welcher Branche sie aktuell arbeiten. Die Bandbreite der Einsatzgebiete ist groß und reicht von der Wohn- und Pflegeeinrichtung über das Krankenhaus, die Gemeinschaftsverpflegung bis hin zur Selbstständigkeit. Die Branche mit den meisten Nennungen im Anschluss an die Meisterprüfung sind die Wohn- und Pflegeeinrichtungen für Senioren (39 Prozent). Auch aktuell sind die meisten Meisterinnen dort tätig, allerdings sank der Anteil (im Vergleich zu direkt nach der Meisterprüfung) auf 24 Prozent.

Zur Umfrage

Ein Anliegen des Regierungspräsidiums Tübingen als zuständige Stelle für die Berufsbildung Hauswirtschaft ist es, dass mehr Fachkräfte in diesem Bereich aus- bzw. fortgebildet werden. Um dieses Anliegen faktenbasiert vorantreiben zu können, hat das Regierungspräsidium in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Astrid Klingshirn von der Fakultät Life Science an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen, eine Verbleibstudie in Auftrag gegeben. Diese wurde von Verena Holzbaur, Studierende des Studiengangs Lebensmittel, Ernährung, Hygiene, im Rahmen ihrer Projektarbeit durchgeführt.

Die Umfrage erfolgte im Juli und August 2023. Es wurden 238 Absolventinnen aus den Abschlussjahren 2018 bis 2022 angeschrieben. 146 Meisterinnen waren bereit, Feedback bezüglich der Fortbildung zu geben. Dies entspricht einer Rücklaufquote von 61 Prozent. Die Studie ist damit eine Stichprobe und nicht repräsentativ. Die Beantwortung der Fragen dauerte etwa zehn bis 15 Minuten und gliederte sich in fünf Teile:

  • Soziodemographische Angaben
  • Beruflicher Werdegang bis zur Meisterprüfung
  • Feedback zur Meisterprüfung
  • Beruflicher Werdegang nach der Meisterprüfung
  • Stellenwert der Hauswirtschaft im Betrieb und in der Gesellschaft.

Mehr zum Thema plus ein Interview dazu mit Prof. Dr. Astrid Klingshirn lesen Sie in der aktuellen rhw management Ausgabe 1-2/2024.

Das wird Sie auch interessieren: Beim Alexander-Stift hat die Ausbildung einen sehr hohen Stellenwert. Um zukunftsfähig zu bleiben, ist es dem Altenhilfeträger wichtig, die Fachkräfte von morgen selbst auszubilden, seit fünf Jahren auch in der Hauswirtschaft. 

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Foto: Regierungspräsidium Tübingen

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