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Haushaltsagentur: „Ich nehme nur noch Kunden, die zu uns passen!“

Sabine Sernau ist Inhaberin von „ZeitforMi“, einer Agentur für Alltags- und Haushaltshilfe in Hamburg. Die Unternehmerin erzählt von ihren Herausforderungen und schenkt den Leserinnen von rhw management zwei sehr praktische Tools aus ihrer Arbeit!

„Wir erledigen alle Alltagsdinge für Sie!“, das ist das Angebot von ZeitforMi. Das Dienstleistungsunternehmen will seinen Kund:innen weniger Haushalt und mehr Lebensfreude ermöglichen. Eine Haushaltshilfe, die man über ihre Agentur buchen kann, ist laut Sabine Sernau viel mehr als eine Reinigungskraft. Auf Wunsch kann sie zum Beispiel auch kochen, einkaufen, die Wäsche pflegen, Kinder und Haustiere betreuen, im Garten helfen sowie Begleitdienste und Bürotätigkeiten übernehmen.

„Wir bieten Haushälterdienste an und sind keine Reinigungsfirma“, heißt es daher auch auf der Webseite der Agentur. Und weiter: „Wir nehmen nur noch Aufträge an mit vielseitigen Aufgaben; keine Aufträge mit ausschließlicher Reinigungstätigkeit.“

Warum sie das so betont, fragen wir die Inhaberin: „95 Prozent der Anfragen liefen darauf hinaus. Ich möchte aber meine Mitarbeitenden schützen und ihnen mehr Abwechslung bei ihrer Tätigkeit bieten. Viele unterschätzen, wie anstrengend Reinigungsarbeiten sind“, sagt sie. Ihren Kunden erklärt sie immer, dass das Reinigen körperlich ähnlich herausfordernd ist wie Volleyballspielen. Und diese Arbeiten erledigen ihre Mitarbeitenden Tag für Tag.

Sabine Sernau hat ihre Haushaltsagentur im Hamburger Stadtteil Meiendorf im Februar 2019 gegründet. Zu dieser Zeit hatte sie gemeinsam mit ihrem Mann eine Immobilienfirma. Sie sah, dass es einen großen Bedarf an Reinigungstätigkeiten gab. Denn die Immobilien bei der Übergabe sollten gepflegt sein – gerade die Luxusimmobilien. Und bei diesem Kundensegment war bei einem Umzug in eine andere Stadt auch die Suche nach einer neuen Haushälterin immer wieder ein großes Thema.

Bunter Lebenslauf und viel Erfahrung für Haushaltsagentur

Die heutige Agenturinhaberin hat, wie sie selber sagt, einen „sehr bunten Lebenslauf“. Ursprünglich war sie Beamtin, doch sie hat auch Abschlüsse als Immobilienfachwirtin, Hundeernährungsberaterin und in Betriebswirtschaft.

Als sie die Idee mit einer Haushaltsagentur als zweites Standbein hatte, begann sie von Pike auf. Sie ließ sich selbst für rund ein Jahr bei einer Seniorenbetreuung anstellen. „Ich habe hier alle Stationen durchlaufen, viele Haushalte kennengelernt. Nun kann ich meinen Mitarbeitenden sehr viele Tipps geben, was Empathie, den Umgang mit Kunden und verschiedene Lebensstile betrifft.“

Denn genau das sei der große Unterschied zwischen einer Reinigungsfirma und ihrem Unternehmen. Die Dienstleistung, die ihre Agentur bietet, soll so individuell sein wie der Mensch, der diese Dienstleistung bucht.

„Es gibt Kunden, denen ist eigentlich alles egal, nur Bad und Küche müssen geputzt sein. Dann gibt es welche, die wollen ihre Teppichfransen akkurat gekämmt haben“, sagt Sabine Sernau. Und das ist dann eine der vielen Herausforderungen: passende Mitarbeitende für die Arbeit in den Privathaushalten zu finden.

Darum kommen die Mitarbeiterinnen zu ihr

„Ich stelle nur Leute ein, die den Job wirklich wollen, sich mit meinem Konzept identifizieren können“, sagt sie. Mittlerweile beschäftigt sie acht festangestellte Mitarbeitende, darunter sind auch gelernte Hauswirtschafterinnen. „Die haben vorher im Pflegeheim oder im ambulanten Pflegedienst gearbeitet und es dort nicht mehr ausgehalten.“ Häufig waren Stress und Mobbing das Problem.

Mehr zum Thema lesen Sie in der aktuellen rhw management-Ausgabe 7-8/2023.

Hier ist der Link zu zwei PDFs, die Sabine Sernau kostenlos für Sie zur Verfügung stellt (Passwort ist „rhwmanagement“)

Autorin: Alexandra Höß

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