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Altenpflege-Messe 2024 in Essen: So lief es für die Hauswirtschaft

Drei Tage lang traf sich die Pflege und Hauswirtschaft auf der Leitmesse für stationäre und ambulante Pflege in Deutschland, der „ALTENPFLEGE 2024“ in Essen. Mit mehr als 500 Ausstellern und rund 18.000 Besuchern ist in Essen die Messe zu Ende gegangen. Wir waren für Sie bei der Altenpflege-Messe 2024 in Essen vor Ort. Hier erfahren Sie, was es für neue Entwicklungen dabei gab.

Die Deutsche Gesellschaft für Hauswirtschaft e. V. (dgh) zieht für die Altenpflege-Messe 2024 in Essen eine positive Bilanz. „Wir können von einem erfolgreichen Messeauftritt sprechen“. Darüber freuen sich Prof.in Dr. Angelika Sennlaub, Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft e. V. (dgh), dgh-Vorstandsmitglied Martina Schäfer und die dgh-Mitglieder Wilhelmine Kalle, Veronika Schaper und Anna Wiemker.

„Unter rund 500 Ausstellenden ist es uns gelungen, hauswirtschaftliche Themen erfolgreich zu platzieren. Zudem sind unsere dgh-Fachvorträge auf eine enorme Resonanz gestoßen. Ebenso positiv: Unser Messestand hat sich schnell zu einem Treffpunkt für Hauswirtschaftsexpertinnen und -experten und Interessierte, aber auch zum Forum für den interdisziplinären Austausch entwickelt“, so die Zwischenbilanz des Teams, das zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Ernährung ein Programm für drei Tage entwickelt hat.

Altenpflege-Messe 2024 in Essen: Diskussion auf großer Bühne

Das dgh-Messehighlight des zweiten Tages: Die Podiumsdiskussion zum Thema „Soziale Nachhaltigkeit: Vielfältige Potenziale für Küche, Hauswirtschaft und Pflege“. Moderiert von Prof. Dr. Sascha Skorupka, dgh-Vorstandsmitglied, haben Fachleute aus Wissenschaft und Praxis hier die Notwendigkeit, Chancen und praktische Umsetzung sozial nachhaltigen Handelns in den Bereichen, Küche, Hauswirtschaft und Pflege diskutiert.
Neben Prof.in Dr. Angelika Sennlaub, diskutierten Prof.in Ulrike Arens-Azevêdo, Professorin em. für Ernährungswissenschaften, Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, sowie Karsten Bessai, Koch, Unternehmensberater, Coach und Konzepter und Veronika Schaper, Dipl. Oecotrophologin (FH), Seniorendomizil Riepenblick und Essen mit Leib und Seele, Hameln.

Alle Diskussionsbeteiligten waren sich darin einig, dass motivierte, gut ausgebildete Mitarbeitende die Voraussetzung für die Umsetzung von Maßnahmen des Klima- und Ressourcenschutzes sind und nicht zuletzt, in Zeiten des Fachkräftemangels, soziale Faktoren wie eine wertschätzende Unternehmenskultur, Weiterbildungsmöglichkeiten oder die Berücksichtigung von fairen Arbeitsbedingungen in den Lieferketten den zentralen Unterschied machen.

Haltung der Leitungspersonen: Vormachen statt erklären

Sennlaub betont: „Besonders wichtig ist uns die Botschaft, dass ein gutes Arbeitsklima in einer Einrichtung von der Haltung der Leitungspersonen abhängt. Für die gute Zusammenarbeit der Professionen braucht es darüber hinaus die Wahrnehmung aller beteiligten Professionen auf Augenhöhe, was auch von der politischen Seite stärker gefördert werden muss. Die aktuelle Fokussierung auf Pflegekräfte wird der Realität nicht gerecht. Wir brauchen die gesetzliche Aufwertung der hauswirtschaftlichen Leistungen, damit alle gemeinsam eine gute ambulante und stationäre Pflege gewährleisten können.“

Wilhelmine Kalle ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin für Innovation, Strategie und Transfer am FZI Karlsruhe und stellte später auf derselben Bühne vor, wie mit Augmented Reality ein sicheres Medikamenteneinrichten möglich ist
(Foto: Robert Baumann)

Erstes Bundesland ohne feste Fachkraftquote

Mit Inkrafttreten der Strukturqualitätsverordnung (SQV) ist Brandenburg das bisher einzige Bundesland, was eine Abweichung der Fachkraftquote ermöglicht. Also auch unter 50 Prozent in der vollstationären Pflege. Alle anderen Bundesländer halten noch an der alten Fachkraftquote von 50 Prozent fest. Das wurde erstmals bekannt auf dem dem 3. Brandenburgischen Pflegetag. Auch das war ein Thema auf der Messe. Denn der Fachkräftemangel ist ein Problem. Teile der Messehallen waren deshalb auch auf Recruiting und digitale Personalverwaltung spezialisiert.

Und warum wird eigentlich nicht gerade jetzt die Gelegenheit genutzt, die Hauswirtschaft als Fachkräfte in die Quote mit einzubeziehen, fragte sich manch ein Besucher.

Spannende Produktneuheiten finden Sie hier

Infos zu den Produktneuheiten zur „Altenpflegemesse 2024“ finden Sie hier

Die nächste Ausgabe der Messe findet vom 8. bis 10. April 2025 in Nürnberg statt.

Bildunterschrift: Nach dem Vortrag freuten sie sich über die Resonanz auf der großen Bühne in Halle 7, von links: Prof.in Dr. Angelika Sennlaub, dgh-Vorsitzende, Karsten Bessai, Koch, Unternehmensberater, Coach, Prof. Dr. Sascha Skorupka, dgh-Vorstandsmitglied, Prof.in Ulrike Arens-Azevêdo, Professorin em. für Ernährungswissenschaften, Hamburg und Veronika Schaper, Dipl. Oecotrophologin (FH), Seniorendomizil Riepenblick und Essen mit Leib und Seele, Hameln

Fotos: Robert Baumann

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