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10 Jahre PQHD zu Arbeit im Privathaushalt

Jubiläum des Kompetenzzentrums PQHD: 10 Jahre PQHD mit erfolgreicher Vernetzung von Wissenschaft, Politik und Praxis wurden in Berlin gefeiert.

Das Kompetenzzentrum Professionalisierung und Qualitätssicherung haushaltsnaher Dienstleistungen (PQHD) wird gefördert. Und zwar vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Es ist aktuell ansässig an der Hochschule Fulda. Deshalb würdigte das Team der HS Fulda das zehnjährige Bestehen mit einer Fachtagung in Berlin. Bereits seit einem Jahrzehnt vernetzt das Kompetenzzentrum erfolgreich Wissenschaft, Politik und Praxis. Die Tagung mit dem Titel „10 Jahre Kompetenzzentrum PQHD – 10 Jahre Vernetzung von Wissenschaft, Politik und Praxis“ fand passend dazu im Hotel Aquino statt.

Den mehr als 50 Teilnehmenden wurde ein Rückblick auf zentrale Arbeitsergebnisse gegeben. Dazu gehören die Förderung haushaltsnaher Dienstleistungen durch Vernetzung, Qualifizierung und Standardisierung. Chancen und Herausforderungen für den Arbeitsmarkt der haushaltsnahen Dienstleistungen wurden anschließend lebhaft diskutiert.

10 Jahre PQHD mit Gründerin Prof. (em.) Dr. Uta Meier-Gräwe

Die Gründerin und ehemalige Leiterin des Kompetenzzentrums Prof. (em.) Dr. Uta Meier-Gräwe stellte „die Vernetzung von Akteuren als Quintessenz der letzten 10 Jahre“ heraus. Die dabei entstandenen „guten Ergebnisse“ müssten nun genutzt werden. Und zwar dazu, „das vorhandene Erwerbspotenzial durch Frauen für haushaltsnahe Dienstleistungen auszuschöpfen“. Das forderte die Soziologin und Haushaltsökonomin im Dialog mit der derzeitigen Leiterin des Kompetenzzentrums, Prof. Dr. Christine Küster und Thomas Fischer. Er ist Leiter des Referats „Arbeitsmarkt“ im BMFSFJ. Dabei sei auch der Blick in Richtung Zukunft entscheidend.

„Der Bedarf an haushaltsnahen Dienstleistungen trifft über kurz oder lang Jede und Jeden“, ergänzte Thomas Fischer. Nun müsse die Thematik mehr Aufmerksamkeit in anderen Politikbereichen erlangen, damit auch Sorgearbeit als Wirtschaftsfaktor gesehen wird. Haushaltsnahe Dienstleistungen und Care neu zu denken, sei Aufgabe der Gleichstellungspolitik.

Abgerundet wurde der Vormittag mit Vorträgen zur Bedeutung der haushaltsnahen Dienstleistungen in der Familienpolitik und die Chancen der Digitalisierung für die modulare Teilqualifizierung. Einblicke und Erfahrungen bei der „Kompetenzfeststellung nach der Teilqualifizierung“, der „Qualitätssicherung haushaltsnaher Dienstleistungen“ und den „Arbeitsmarktperspektiven“ wurden in interaktiven Workshops geteilt und diskutiert.

„Wir reden nicht über das Kümmern, sondern über einen wirtschaftlich relevanten Faktor!“

Zum Abschluss der Veranstaltung wurden Erkenntnisse zu psychosozialen Ressourcen von Mitarbeitenden im Tätigkeitsfeld haushaltsnaher Dienstleistungen im Umfeld von Pflegebedürftigkeit vorgestellt und Einblicke in das Image haushaltsnaher Dienstleistungen gegeben. In der Podiumsdiskussion zu Impulsen für die Zukunft der haushaltsnahen Dienstleistungen betonte Anja Weusthoff, Abteilungsleiterin „Frauen-, Gleichstellungs- und Familienpolitik“ im DGB-Bundesvorstand: „Wir reden nicht über das Kümmern, sondern über einen wirtschaftlich relevanten Faktor, ohne den
Wirtschaft und Gesellschaft nicht funktioniert.“ Es sei nun essenziell, die Potenziale haushaltsnaher Dienstleistungen bei der Bewältigung anderer Herausforderungen, wie den demografischen Wandel und die Fachkräftesicherung, sichtbar zu machen.

Die Veranstaltung Ende 2023 in Berlin unterstrich die Wichtigkeit des Kompetenzzentrums PQHD und dessen bedeutende
Rolle in der Vergangenheit und in der Zukunft bei der Förderung der Professionalisierung und Qualitätssicherung im Bereich der haushaltsnahen Dienstleistungen.

Die Tagungsdokumentation finden Sie ab sofort hier im rhw-Werzeugkoffer.

Mehr zur Arbeit im Privathaushalt lesen Sie auch hier.

Foto: Niki Nagy

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