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Von der Quereinsteigerin zur Verbandspräsidentin

Im Herbst 2023 wählte der Berufsverband Hauswirtschaft e. V. die Hauswirtschaftsmeisterin Nadia Bouraoui-Gretter aus Bruchsal an die Spitze des Verbandes. rhw management wollte wissen: welche Ziele hat sich die neue Präsidentin für ihre dreijährige Amtszeit gesetzt?


Frau Bouraoui-Gretter, was war denn zunächst Ihre Motivation, sich zur Wahl aufstellen zu lassen?


Schon bei der letzten Jahrestagung des Berufsverbandes Hauswirtschaft e. V. habe ich gedacht, ich könnte mich mehr engagieren. Ich bin seit 2016 Mitglied und habe in dieser Zeit wunderbare Verbandskolleginnen getroffen, die meinen Werdegang begleitet und mich unterstützt haben. Sie sind ganz wichtige Menschen für mich. Und daher ist es auch ein stückweit eine Herzensangelegenheit von mir, dem Verband wieder etwas zurückzugeben.
Ich habe mich aufstellen lassen und wollte es einfach mal probieren. Dass ich dann zur Präsidentin gewählt wurde, war eher überraschend für mich. Ich denke aber im Präsidium sind wir ein gutes Team bestehend aus zwei Frauen und zwei Männern, alle aus unterschiedlichen Bereichen, das kann eine runde Sache werden. Wir freuen uns alle auf die Aufgabe und denken, dass wir zusammen etwas Gutes auf den Weg bringen können.


Welche Ziele und Schwerpunkte haben Sie sich persönlich als neue Präsidentin gesetzt?


Grundsätzlich haben wir uns im Präsidium zum Ziel gesetzt, dass der Beruf bekannter und populärer wird. Wir möchten uns präsenter zeigen und breiter aufstellen. Dazu gehört auch, dass wir offener für Menschen sein wollen, die noch keine Fachkräfte sind.
Es gibt ganz viele junge Menschen, die wissen nicht, dass Hauswirtschaft überhaupt ein Beruf ist. Wie mein eigenes Beispiel zeigt, bietet der Beruf tolle Chancen und daher liegt es mir am Herzen, mich auf junge Menschen und auf Quereinsteiger zu fokussieren (siehe Kasten „Zur Person“).
Hauswirtschaft hat immer noch ein verstaubtes Image, es ist zwar schon ein bisschen besser geworden, aber es fehlt noch etwas. Wir müssen versuchen, nach außen attraktiver zu werden, so dass klar wird, an uns kommt man nicht vorbei.

Was kann denn der Berufsverband tun, um für junge Menschen attraktiver zu werden?


Hier ist es natürlich ganz wichtig, sich auf Social Media vermehrt zu zeigen. Das ist schon gut angelaufen, aber wir können noch aktiver werden.
Auch der persönliche Kontakt zu jungen Menschen ist wichtig. Wir Verbandsmitglieder kommen aus ganz verschiedenen Himmelsrichtungen, vielleicht ist es möglich, verstärkt auf Berufsmessen vertreten zu sein sowie weiterführende Schulen und Berufsschulen direkt anzusprechen.
Der Verband bietet bereits Klassenmitgliedschaften für HBL-Klassen an, das würden wir gern ausweiten auch auf andere Klassen bzw. Azubis. Außerdem finde ich es wichtig, spezielle Angebote für Quereinsteiger zu schaffen und diese darüber als Mitglied zu gewinnen. Und schließlich ist es sicher auch sinnvoll, mit den anderen hauswirtschaftlichen Verbänden in Zukunft enger zusammenzuarbeiten.


Mehr zum Thema lesen Sie in der aktuellen rhw management-Ausgabe 11/2023.

Interview: Alexandra Höß

Foto: Picture People

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