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Vitaminmangel ist ein Märchen, aber …

Der Markt mit Vitaminkapseln, -tabletten und pulvern wächst ständig. So nehmen laut Umfragen 28 Prozent der Deutschen Vitaminpräparate und geben jährlich rund 907 Millionen Euro dafür aus. Und das, obwohl sich die Wissenschaft mittlerweile einig ist, dass Nahrungsergänzungsmittel keinen Nutzen bringen und in Einzelfällen sogar schaden können. Anders sieht es bei chronisch Kranken, alleinlebenden, alten Menschen und auch bei Bewohnern in Alten- und Pflegeheimen aus.

Mit fast einer Milliarde Umsatz ist Vitamin C das am besten verkaufte Vitamin. Verschiedene Interventionsstudien mit rund 140.000 Probanden haben jedoch keinerlei Korrelation zwischen der Einnahme von Antioxidantien wie Vitamin C und dem Risiko Krebs, Kardiovaskulären Erkrankungen oder Diabetes mellitus Typ 2 zu erkranken, gefunden. „Altersbedingte Krankheiten können also durch den Einsatz von antioxidativen Supplementen nicht verhindert oder herausgezögert werden. Bei Vitamin E gab es sogar negative Effekte, es kann in hohen Dosen krebserregend wirken“, erklärt Prof. Dr. Marc Birringer vom Fachbereich Oecotrophologie der Hochschule Fulda.

Obst und Gemüse als Multitalente

Anders sieht es übrigens bei Obst und Gemüse aus. So zeigen Studien, dass sich der vermehrte Verzehr von Obst und Gemüse besonders positiv auf die Gesundheit auswirkt. Laut einer neuen Studie lässt sich mit überzeugender Evidenz das Risiko für Bluthochdruck, koronare Herzkrankheiten und Schlaganfall durch einen steigenden Obst-und Gemüseverzehr senken. Aber: welche Mengen sind relevant, um dieses Ergebnis zu erreichen? Die DGE nennt einen Orientierungswert von 400 g pro Tag. Allerdings: 87 Prozent der 14- bis 80-Jährigen Teilnehmer der Nationalen Verzehrsstudie II erreichten diesen Wert nicht und nutzen damit auch nicht das präventive Potential dieser Lebensmittelgruppe.

Bei der „5 am Tag“-Gesundheitskampagne ist das Ziel sogar eine Steigerung auf 650 g pro Tag. Und: Es sieht so aus, als wenn sich mit mehr als fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag das Risiko noch weiter absenken lässt. „Man geht von einer Risikoreduktion von zirka vier bis fünf Prozent pro Portion Obst und Gemüse pro Tag aus für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfall“, sagt Prof. Dr. Bernhard Watzl vom Max Rubner-Institut Karlsruhe.

Mehr zum Thema lesen Sie in rhw management 2/2013

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