Seit mehr als sechs Jahren gibt es in einem kleinen oberbayerischen Ort einen recht erfolgreichen „Hauswirtschafts- und Seniorenservice“. Entstanden ist das Unternehmen, weil eine Hauswirtschafterin als Pflegehelferin gearbeitet und dabei erlebt hat, wie gern die Senioren in ihrer vertrauten Umgebung bleiben würden, wenn sie denn nur eine entsprechende Unterstützung hätten.
Doris Demmel hat zwölf Mitarbeiterinnen, die auf 400-Euro-Basis arbeiten, zwei Mitarbeiterinnen sind fest angestellt und sechs Hauswirtschafterinnen arbeiten auf selbständiger Basis mit. „Wir sind ausgebucht!“ freut sich die engagierte Unternehmerin. „Wir haben mehr Anfragen als wir bewältigen können.“
Das Team um Doris Demmel, das im Umkreis von ungefähr 15 Kilometern tätig ist, richtet sich ganz nach den Kunden und versteht sich als „Ergänzung im Haushalt“. Zwar sind unter den 50 Stammkunden vor allem Senioren, aber auch einige Singles und Familien brauchen Unterstützung bei der Hausarbeit.
„Ich fahre auf jeden Fall zum ersten Gespräch zum Kunden“, erklärt Doris Demmel. „Denn ich muss ja herausfinden, wo wirklich Hilfe benötigt wird und was die Kunden wünschen. Manche sagen: Wir möchten, dass Sie zweimal die Woche acht Stunden kommen. Und es stellt sich dann heraus, dass auch einmal pro Woche reicht. Oder es stellt sich heraus, dass die Kunden mehr bzw. fachliche Hilfe brauchen.“
Das trifft besonders dann zu, wenn es um Angehörige mit Demenz geht. Zwar betreut das Team von Doris Demmel auch Demenz-Kranke, aber manchmal zeigt sich, dass sich Angehörige übernehmen. Dann rät Doris Demmel auch mal dazu, sich an die Alzheimer-Gesellschaft zu wenden. Dort kann man sich über das niederschwellige Betreuungsangebot informieren. „Was wir wiederum nicht können“, wie Doris Demmel anmerkt.
Auch sechs psychisch Kranke betreut das Team derzeit, teilweise in enger Zusammenarbeit mit der Herzogsägmühle in Peiting, einem Rehabilitationszentrum, das psychisch Kranke betreut und eine Pflegeeinrichtung besitzt. „Dort betreuen wir Senioren im Pflegeheim (Besuchsdienst). Die Betreuerinnen haben alle eine Ausbildung zur Demenzhelferin und Erfahrung im Pflegeheim.“
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