Die rhw management startet im Dezember 2022 mit der neuen Serie Reinigung im Seniorenheim. In den folgenden zehn Ausgaben werden von Andreas Carl alle relevanten Bereiche dieses Themas behandelt und Lösungsansätze beschrieben.
Die Seniorenheimreinigung ist insgesamt ein sehr komplexes Thema. Durch die Aufteilung in einzelne Teile soll die Komplexität vereinfacht und einzelne Themen leicht verständlich erläutert und besprochen werden.
Mit einem Reinigungskonzept ist es wie mit einem Haus. Es braucht eine Basis, ein Fundament. Für die Reinigung ist dieses Fundament ein Raumbuch. Das Raumbuch benötigt viele Daten für diverse Funktionen. Dazu gehört die Kalkulation, die Zuweisung zu Arbeitsplätzen und die Zuordnung der Räume.
Für die Kalkulation wird folgendes benötigt:
- Raumnutzung
- Raumgruppe (ergibt sich aus der Nutzung des Raumes)
- Fläche in Quadratmeter
- Lohngruppe
- Reinigungsturnus
Für die Zuordnung der Räume wird folgendes benötigt:
- Bauteil / Gebäude
- Etage
- Station/Bereich
- Raumnummer (Tür)
- Raum ID (klare Zuordnung des Raumes, Erläuterung siehe am Ende des Beitrags)
Jedes der aufgezählten Anforderungen, deren Verwendung und Nutzen, werden im Anschluss erörtert und erläutert (mehr Beispiele in rhw management 12/2022).
Das basisschaffende Raumbuch ist für die Gestaltung der Seniorenheimreinigung von enormer Wichtigkeit. Eine Gliederung der zu reinigenden Räume ist unabdingbar zur Kalkulation der Kosten, für eine gerechte Aufteilung von Arbeitsplätzen und zur Erstellung einer Leistungsbeschreibung. Auf Basis der Raumgruppen lassen sich auch die konkrete Anzahl der benötigten Wischbezüge und Tücher pro Arbeitsplatz bestimmen. Um alle Funktionen erfüllen zu können, sind einige Grundregeln zu beachten. Doch zunächst zu den Funktionen und der Wirkweise. Wer um die Auswirkungen und die Rechenvorgänge weiß, kann viel leichter Raumgruppen zuordnen.
Inzwischen lassen sich einige Vorschläge zum Thema Raumgruppen im Internet finden. Auch die DIN 13063 Krankenhausreinigung liefert Raumgruppen. An dieser Stelle wird ganz bewusst nicht auf diese Vorschläge zurückgegriffen, da diese Vorschläge nicht unbedingt für die Seniorenheimreinigung geeignet sind.
Kalkulation ähnlich wie bei einem Navi
Die Kalkulation erfolgt mit Leistungszahlen (LZ) in m²/h. Diese Berechnung ist gut vergleichbar mit einem Navigationssystem.
Es wird ein Start und ein Zielort eingegeben und das System berechnet automatisch die Ankunft. Im System sind die Straßen vorher in Straßenarten (bei uns Raumgruppen) unterteilt. Pro Straßenart ist eine Durchschnittsgeschwindigkeit in km/h hinterlegt. Für jeden Streckenabschnitt nach Straßenart wird die Fahrzeit berechnet und als Summe aller Fahrzeiten die gesamte Fahrzeit und somit auch die Ankunftszeit ermittelt.
Je besser das Navigationssystem die Straßen kennt, desto genauer wird die Ankunftszeit berechnet. In die Berechnung müssen zum Beispiel die Straßen in einer Stadt in Hauptstraßen, Nebenstraßen und Dreißigerzonen unterschieden werden, um die entsprechend schwankenden Geschwindigkeiten miteinbeziehen zu können. Deshalb sind für die Reinigungskalkulation die Untergliederung und Zuordnung der Raumgruppen so wichtig.
Den ersten Teil der Serie Reinigung im Seniorenheim lesen Sie in der Dezember-Ausgabe von rhw management-Ausgabe. Noch kein Abo? Hier können Sie bequem eines bestellen.