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Plastikmüll in der Umwelt – Großküchen sind gefragt

Das EU-Parlament hat am 24. Oktober 2018 für ein Verbot von Wegwerfprodukten aus Plastik gestimmt. Darunter fallen auch Strohhalme, Plastikgeschirr und -besteck, also Dinge, die die Großküche betreffen.

Die Kunststoffproduktion hat sich in den letzten 50 Jahren verzwanzigfacht. Das hat einen Anstieg an Kunststoffabfällen zur Folge – in 2015 fielen in Europa insgesamt 25,8 Millionen Tonnen Kunststoff als Abfall an (Quelle: Plastics Europe). Der mobile Lebensstil und der damit zusammenhängende Außer-Haus-Konsum tragen dazu bei, dass bis zu 0,5 Millionen Tonnen Kunststoffe im Meer landen (Quelle: eunomia 2016), weil Kunststoffverpackungen und Einweg-Kunststoffprodukte häufig achtlos unterwegs entsorgt werden.

Um die daraus resultierenden ökologischen, ökonomischen und gesundheitlichen Folgen einzuschränken, hat sich die Europäische Union verpflichtet, eine Präventionsstrategie auszuarbeiten. Die Europäische Strategie für Kunststoffe in der Kreislaufwirtschaft sieht vor, den Umgang mit Kunststoffen zu optimieren. Über die Herstellung von umweltfreundlichen, wiederverwertbaren Kunststoffen hinaus sollen Abfallsammlungs- und Sortierungssysteme ausgebaut, die Vermarktung bestimmter Produkte eingeschränkt, Anreize zu Abfallvermeidung und Recycling geschaffen, Kennzeichnungsvorschriften ergänzt und das Verbraucherbewusstsein geschärft werden.

Wie viel Kunststoff fällt in Großküchen an?

Eine Untersuchung von Abfällen in Betriebsrestaurants hat ergeben, dass Kunststoffe und Folien die zweithäufigste Materialart unter den anorganischen Abfällen darstellen. Sie finden sich sowohl bei den Verpackungsabfällen wieder, als auch bei den entsorgten Gebrauchsgegenständen (Einweg-Kunststoffprodukte wie zum Beispiel Schürzen, Rührstäbchen, Strohhalme, Kaffeebecher aus Kunststoff).

Insbesondere der zunehmende Einsatz von Fertiggerichten und Convenience-Produkten, einzelverpackten Produkten, kleinen Packungsformaten und Portionsbeuteln, mehrfachbeschichteten Materialien sowie das steigende Interesse der Gäste an Produkten zum Mitnehmen erhöhen den Bedarf an Kunststoffen.

Anzumerken ist, dass obwohl viele Verpackungsabfälle recyclefähig sind, werden sie in Betriebsrestaurants häufig fälschlicherweise im Restmüll entsorgt. Dies liegt in erster Linie daran, dass hier die entsprechenden Mülltrennsysteme nicht vorhanden sind. Außerdem fehlt es an wirksamen Anreizen, Abfälle getrennt zu sammeln.

Autorin: Dr. Linda Chalupova

Mehr zum Thema lesen Sie in der aktuellen rhw management-Ausgabe 12/2018.

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