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Mobile Küche unterwegs im Klassenzimmer

Viele Grundschulen haben heute keine Schulküche mehr. Denn der praktische Ernährungsunterricht beschränkt sich auf Obstsalat schnippeln und Brotgesichter machen. Genau dem möchte das Projekt „Mobile Küche“ unterwegs im Klassenzimmer des Landratsamtes Enzkreis entgegenwirken.

Das Herzstück des ganzen Projekts ist der mobile Küchenblock. Der Enzkreis (Baden-Württemberg) hat davon zwei Stück, die mit einer erfahrenen Ernährungsreferentin an die Schulen zugeteilt werden. Diese Küchenblöcke sind mit einem Cerankochfeld und einem Backofen ausgestattet. Solche mobilen Küchenblöcke kann man über Hersteller wie Furnawo, Transgourmet oder Tischlerei Bock beziehen. Diese werden nicht nur für Schulen, sondern auch in Alten- und Pflegeheimen genutzt, um beispielsweise mit bettlägerigen Personen zu kochen. Die beiden Küchenblöcke im Enzkreis wurden nach dem Vorbild von mobilen Küchensystemen speziell von einer Schreinerei in Mühlacker angefertigt.

Das gehört zum Küchenblock

Zum Küchenblock gehören neun große Kisten, die mit den unterschiedlichsten Küchenmaterialien – von Töpfen, Pfannen und Schüsseln bis Standreiben, Zitronenpressen und Sparschälern – bestückt sind. Und sie bieten alles, was für gemeinsame Koch- und Backaktivitäten benötigt wird.
Organisiert und finanziert wird das Projekt vom Forum Ernährung und Hauswirtschaft am Landwirtschaftsamt Enzkreis sowie der AOK Nordschwarzwald. Die Schulen brauchen dabei nichts weiter als einen barrierefreien Raum und eine normale Steckdose zum Anschließen des Küchenblocks.

Mobile Küche unterwegs im Klassenzimmer: Zielgruppe sind die 3. und 4. Klassen

Neben den Grundschulen können auch Schülerinnen und Schüler der Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren bis Klasse 7 teilnehmen. Für jede Klasse umfasst das Programm drei Tage, an denen jeweils drei Unterrichtseinheiten mit der Mobilen Küche stattfinden.
Seit 2009 läuft dieses Erfolgsprojekt im Enzkreis. Im vergangenen Schuljahr konnten 2.700 Schüler und Schülerinnen erreicht werden. Die positive Resonanz hat dazu geführt, dass das Projekt seit diesem Schuljahr auch für die Sekundarstufe I (Klasse 5 bis 10) an weiterführenden Schulen angeboten wird.

Und so läuft das Ganze ab

Die Ernährungsreferentin ist etwa 30 Minuten vor Unterrichtsbeginn vor Ort. Auf diese Weise kann sie alles für die kommenden Kochstunden vorbereiten. Zunächst erklärt sie den Ablauf des Tages und gibt einen Überblick darüber, was die Kinder während der Kochstunden erwartet. Jedes Kind erhält anschließend ein Rezept. Dieses wird gemeinsam gelesen und besprochen. Etwaige Unklarheiten werden geklärt. Die Ernährungsreferentin zeigt den Schülern zudem, wo sich alle benötigten Zutaten und Utensilien befinden. Und klar ist auch: Die Rezepte dürfen natürlich mit nach Hause genommen werden. Somit können die Kinder sie ihren Eltern zeigen und gemeinsam nachkochen (wir von rhw management haben die Rezepte für Sie im rhw-Werkzeugkoffer hochgeladen).

Foto und Text: Kerstin Bauer

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