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Klimaneutral Pflegen und Wohnen bei Münchenstift

Seit 2021 sind die neun Einrichtungen der Münchenstift GmbH klimaneutral. Welche Schritte Küchen- und Hauswirtschaftsleitung dafür gegangen sind und warum Bio manchmal schlechter für den CO2-Fußabdruck ist, das erfahren wir bei einem Besuch im Seniorenstift St. Josef in München Sendling.

Im Jahr 2020 begann alles bei Münchenstift: Alle Emissionen – vom Heizen über die Küche bis hin zum Fuhrpark – wurden mit ihrem CO2-Fußabdruck erfasst und seitdem kontinuierlich reduziert.

Der ambulante Pflegedienst, Essen auf Räder und die meisten Fahrzeuge sind inzwischen elektrisch in München unterwegs. Lebensmittel werden bevorzugt in der Region eingekauft. In allen Stromleitungen fließt Ökostrom. Bereits 2021 konnte Münchenstift vermelden, dass es als erstes städtisches Münchner Unternehmen klimaneutral ist. Klar ist dabei auch: Klimaschutzprojekte gleichen (noch) einen Großteil der unvermeidlichen Emissionen aus. Nur durch Einsparungen wäre das Klimaziel nicht zu erreichen.

Seit Juni 2023 sind alle fünf Küchen-Lieferfahrzeugen für den Transport von kühlpflichtigen Lebensmitteln elektrisch unterwegs (E-Transporter von Nissan). Auch die Abholfahrten der Entsorger wurden analysiert. Hierbei hat sich herausgestellt, dass vor allem bei der Altglas-Entsorgung viele Leerfahrten erfolgt waren, da die Container bei der turnusmäßigen Abholung noch nicht voll waren. Infolgedessen wurden das Abholen auf Abruf umgestellt, so dass Abholfahrten nur noch bei vollen Glascontainern erfolgen.

Erkenntnisse aus der Speisenrücklaufanalyse

Auch weiterhin wird in jeder Einrichtung von Münchenstift zweimal jährlich eine Diätassistentin die Rückläufer bei der Essensausgabe untersuchen und entsprechende Schlüsse ziehen. „Bei Kartoffeln ist es ganz einfach: entweder sie gehen zurück, weil sie nicht schmecken oder weil zu viele ausgegeben wurden“, so Marktl. Und da sie gut schmecken, so Küchenmeister lachend, liegt es wohl dann doch an der zu großen Menge. Jahr für Jahr komme immer wieder heraus, dass vor allem bei der Menge an Suppen und Soßen noch Spielraum ist. Bei der Ausgabe der Speisen gibt es einen Schöpf-Plan mit entsprechenden Milliliter-Angaben und verschiedenen, jeweils passenden Schöpfkellen auf den Wohngruppen.

Die Essensabfälle konnten so deutlich reduziert werden: während es früher 1.000 LKW-Fahrten mit Speiseabfällen pro Jahr waren, sind es jetzt nur noch etwa 80 bis 100! Und: Die Essensabfälle werden in den Küchen auch schon gesiebt und dann zerkleinert in einer speziellen Häckselmaschine – und so vorbereitet für den Transport direkt in die Biogasanlage. Diese flüssigen Abfälle werden über einen Schlauch in den Tank des LKWs gefüllt, so dass die Geruchsbelästigung so gering wie möglich ist.

Mehr zum Thema lesen Sie in der aktuellen rhw management-Ausgabe 11/2023.

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Robert Baumann

Foto: Robert Baumann

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