Auf großen Kreuzfahrtschiffen sind nicht nur die Abmessungen und die Passagierzahlen gigantisch, sondern auch die Reinigungsaufgaben. Beim neuen Flaggschiff der Aida-Flotte, der AIDAprima, sind Reinigungsgeräte und -mittel von Kärcher im Einsatz. Ein Bericht von Bord.
Die AIDAprima ist mit 300 Metern Länge und Platz für 3300 Passagiere das größte Schiff der Aida-Reederei und wurde im Mai 2016 beim Hamburger Hafengeburtstag getauft. Mit dem Schiff geht die Reederei einen Weg, der auf dem internationalen Kreuzfahrtmarkt derzeit angesagt ist: Riesenschiffe zu bauen. Das 18 Deck hohe Schiff verfügt über 1.647 Kabinen in 14 verschiedenen Varianten, unzählige Restaurants, Snack-Stationen, Cafés und Bars.
Eine Besonderheit ist, dass das Schiff derzeit ganzjährig von Hamburg aus auf immer dieselbe einwöchige Tour geht und Southhampton, Le Havre, Zeebrügge und Rotterdam ansteuert. Damit diese Route auch im Winter Spaß macht, gibt es einen Beach-Club unter einem auffahrbarem Foliendach, der das ganze Jahr bei angenehmen 26 Grad eine Strandatmosphäre schaffen soll sowie ein Activity Deck für Familien. Highlight im Winter ist eine Eislaufbahn in 40 Metern Höhe, eine Premiere auf dem deutschen Kreuzfahrtmarkt.
Obwohl Kreuzfahrtschiffe häufig als schwimmende Hotels bezeichnet werden, ist an Bord doch einiges anders. Wenn das Schiff nämlich in See gestochen ist, sind für eine Woche sämtliche 900 Besatzungsmitglieder und die über 3.000 Passagiere fast ständig an Bord und sie stellen höchste Anforderungen an die Sauberkeit und Hygiene. Und auch, wenn tausend Passagiere gleichzeitig auf Landgang waren, bringen sie natürlich viel Schmutz mit, wenn sie wieder auf das Schiff zurückkehren.
Viel Arbeit nach Windstärke 9 …
„Wenn Sie einmal Windstärke 9 auf so einem Schiff erlebt haben, dann können Sie sich vorstellen, wie viel Reinigungsarbeit hinterher zu leisten ist, besonders in den Kojen. Der Waschsauger ist dann fleißig im Einsatz…“, sagt Gerd Heidrich, Schulungsreferent bei Kärcher, schmunzelnd. Heidrich war auf der Jungfernfahrt der AIDAprima für drei Wochen mit an Bord, um die Mitarbeiter in die fachgerechte Bedienung der Maschinen sowie in die Anwendung von Reinigungsmitteln einzuweisen und weiß genau, wovon er spricht.
Riesige Flächen an Teppichboden, nämlich knapp 60.000 m2 in den über 1.600 Kabinen, in Gängen und Fluren, müssen jeden Tag gereinigt werden. „Und das sind hochflorige Designerteppiche mit hoher Trittschalldämmung, die sind wirklich eine Herausforderung in der Reinigung“, so Heidrich. Ebenso die helle Farbe der Teppichböden in den Kabinen: „Ganz wichtig ist hier die Fleckentfernung noch am selben Tag, denn ein Fleck bleibt nicht gern allein. Daher sind Fleckentferner hier ein absolut wichtiges Utensil.“ Kärcher bietet für die Behandlung lokaler Verschmutzungen den Universal Fleckentferner RM 769 an, er kann nicht nur für Teppichbeläge, sondern auch für sonstige textile Beläge und Polster genutzt werden.
Rund 150 Reinigungskräfte, meist Philippiner/innen, sind auf dem Schiff im Einsatz. „Das ist nicht viel, wenn man an über 3.000 Passagiere denkt“, gibt der Schulungsreferent zu bedenken. Für ihn sind die Reinigungskräfte neben dem Kapitän die wichtigsten Mitarbeiter an Bord, die sehr viel dazu beitragen, dass der Gast sich wohlfühlt und wiederkommt. Daher seien laut Heidrich auch die gründliche Schulung und die gute Motivation der Reinigungskräfte so wichtig. Die Mitarbeiter haben einen Arbeitsvertrag über zehn Monate und leben in dieser Zeit im Crew-Bereich auf Deck 2 (unterhalb der Wasserlinie) an Bord. „Hier geht es zwar eng zu, aber es ist eine tolle Gemeinschaft“, so der Schulungsleiter.
Neben der reinen Masse an Reinigungsfläche, die jeden Tag bewältigt werden muss, sind auch die verbauten Materialien eine Herausforderung. „Hier waren Designer am Werk…“, sagt Heidrich lachend. Als Beispiele dafür nennt er das Mosaik in den Whirlpools, die vielen aufgestellten Figuren und Bilder sowie die zahllosen Glasflächen, die immer wieder in den Neuzustand versetzt werden müssen. So sind alle Balkone der Kabinen aus Glas, auf Deck 16 gibt es einen gläsernen Skywalk in 45 Meter Höhe über dem Meer sowie die riesige gläserne Doppel-Wasserrutsche Racer. Überall bilden sich Salzkrusten, die ständig wieder entfernt werden müssen.
Alexandra Höß
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