rhw-management-hauswirtschaft-3-2024

Hauswirtschaft: Wohin geht die Reise?

Es sind die wohl spannendsten Zahlen des Jahres: Seit zwei Jahren lässt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie neue Perspektiven für die Hauswirtschaft erforschen.

Über 1.500 Personen aus der Hauswirtschaftsbranche haben bereits geantwortet. rhw management präsentiert die ersten Ergebnisse, die auf dem diesjährigen rhw-Symposium vorgestellt wurden.

Wie sehen eigentlich die Tätigkeiten und Einsatzfelder in der Hauswirtschaft heute genau aus, wie sind die Einsatzbedingungen und die beruflichen Chancen heute und morgen? Antworten auf diese Fragen zu finden, war Ziel einer Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, die vom Zentrum für Sozialforschung in Halle durchgeführt wurde.

 

Erste Ergebnisse auf dem rhw-Symposium 2014

Erste Ergebnisse der Studie, für die sowohl Azubis, Experten und Unternehmen befragt wurden, stellte Dipl. Soz. Bettina Wiener auf dem rhw-Symposium vor. Die Ergebnisse der Unternehmensbefragungen zeigen zunächst, dass gerade im Bereich Reinigung und Wäsche häufig an- und ungelernte Kräfte eingesetzt werden. Sei es im Gesundheitswesen oder im pflegenahen Bereich: der Trend geht hier in Zukunft eher in Richtung Hilfskräfte.

Bessere Aussichten haben ausgebildete hauswirtschaftliche Fachkräfte im Bereich Gemeinschaftsverpflegung und Service oder als „Universalhauswirtschafterin“ mit Organisationsverantwortung. Es wird ein steigender Bedarf an Facharbeiterinnen, Meisterinnen und Betriebsleiterinnen gesehen.

Fast 97 Prozent der befragten Betriebe und auch der befragten Beschäftigten in der Studie stimmten der Aussage zu: Hauswirtschaft wird auch in Zukunft gebraucht. Konträr dazu aber die Zustimmung auf die Aussage: Hauswirtschaftliche Berufe genießen in unserer Gesellschaft ein hohes Ansehen. Dem stimmten nur rund neun Prozent der Betriebe und rund sechs Prozent der Beschäftigten zu. Hier wird das Imageproblem wieder ganz offensichtlich.

Auch kristallisierte sich im Laufe der Studie laut Bettina Wiener folgende große Frage heraus: Welche Kompetenzen bietet Hauswirtschaft eigentlich, die kein anderer Beruf hat, was können Sie als hauswirtschaftliche Fachkraft besser als andere? „Auf diese Frage haben wir eigentlich keine Antwort bekommen, das möchten wir mit Ihnen diskutieren“, so die Referentin.

„Vielleicht ist Hauswirtschaft der vielfältigste Beruf der Welt, das wäre ja auch ein Alleinstellungsmerkmal“, versuchte rhw-Chefredakteur Robert Baumann eine Antwort. „Die Vielfalt bietet aber auch die Gefahr, dass wir uns verzetteln“, warnte Martina Schäfer, Vorsitzende der BAG-HW. Sie bewertet den handlungsorientierten Ansatz der Hauswirtschaft als Alleinstellungsmerkmal. Als Gefahr für den Berufsstand sieht sie die mittlerweile sehr vielfältigen Berufsbezeichnungen deutschlandweit, die noch mehr verwirren: „Wir brauchen dringend einheitliche Bezeichnungen.“

Interessante Zahlen und Fakten lesen Sie hierzu im „Thema des Monats“ in rhw management 7/8 2014

 Wie geht es weiter?

Die Analyse des Berufsfeldes, Profilschärfung und Neupositionierung übernahmen die Marktforscher vom IFOK GmbH in Bensheim und des ZSH Zentrum für Sozialforschung Halle e.V. Halle. Mehrere Arbeitskreise mit Experten und intensive Einzelinterviews fließen noch in den Abschlussbericht ein, der Ende des Jahres veröffentlicht werden soll.

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