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Hausgemeinschaften sind wie eine Familie

2014 gewann das BeneVit Pflegeheim „Haus Lechauenhof“ beim Wettbewerb für ausgezeichnete Seniorenverpflegung „gesund.gekocht.gewinnt“ des Kompetenzzentrums für Ernährung des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.

Welche Philosophie hinter den Hausgemeinschaftskonzepten steckt, wie die Speisepläne aussehen und wie das Konzept bei Bewohnern, Angehörigen und Mitarbeitern ankommt – rhw management hat die Einrichtung besucht.

Das „Haus Lechauenhof“ in Langweid am Lech bei Augsburg ist eines von derzeit insgesamt 21 Pflegeheimen des Dienstleistungsunternehmens BeneVit. Das Unternehmen ist momentan mit rund 1.400 Pflegeplätzen der Marktführer im Bereich der stationären Hausgemeinschaften in Deutschland. Präsenzkräfte sind für die Arbeit in den BeneVit-Häusern unerlässlich und tragen zu einem gelungenen Alltag in der Einrichtung und zum Wohlbefinden der Bewohner bei.

Der „perfekte“ Mitarbeiter
Beim BeneVit-Hausgemeinschaftskonzept fällt auf, dass neben der Pflege die Hauswirtschaft ein wichtiger, unentbehrlicher Bereich ist. Damit beide Bereiche ineinandergreifen, wird das Haus Lechauenhof von einem Führungsteam aus Hauswirtschaftsleiterin Bettina Stegmüller und Pflegedienstleiterin Helma Komes geleitet. Sie teilen die Arbeit untereinander auf: Stegmüller ist die erste Ansprechpartnerin für die hauswirtschaftlichen Belange, Komes für den Bereich Pflege.

Kommunikation und Gleichberechtigung haben bei Stegmüller und Komes oberste Priorität, man begegne sich stets auf Augenhöhe, die Hauswirtschaft wird durch die Doppelspitze nicht als Anhängsel gesehen. Im Gegenteil: Das Selbstbewusstsein der hauswirtschaftlichen Mitarbeiter wird gestärkt. „Ich finde, dass es keine bessere Leitungsverteilung für solch ein Konzept gibt als das unsere. Und leider muss man sagen, dass die ‚klassische‘ Pflege diese Vernetzung nicht kennt“, so Bettina Stegmüller.

Auch, und das ist den beiden Führungskräften wichtig, müsse man dem gesamten Team vorleben, was man möchte, welche Art der Zusammenarbeit angestrebt werde. Insgesamt sind 80 Mitarbeiter in Langweid beschäftigt. Davon arbeiten je 35 in der Hauswirtschaft und in der Pflege. Zudem arbeiten fünf Kräfte in der Betreuung, drei sind mit der Verwaltung beschäftigt und zwei sind für die Reinigung der Allgemeinflächen der Einrichtung außerhalb der Wohngruppen verantwortlich. Die Fachkräftequote liegt bei über 60 Prozent.

Und welche Eigenschaften sollte man als Mitarbeiter mitbringen, um in solch einer innovativen Einrichtung wie dem Haus Lechauenhof zu arbeiten? „Für mich“, so Pflegedienstleitung Komes, „sollte der ‚perfekte‘ Mitarbeiter drei Eigenschaften mitbringen: Fachlichkeit, Menschenverstand und Herz! Fachkenntnisse kann man lernen. Die anderen beiden Aspekte hat man – oder eben nicht.“

Um neue Mitarbeiter auf die Aufgaben im BeneVit-Haus vorzubereiten und auch, um sie auf dem Laufenden zu halten, werden regelmäßig Schulungen veranstaltet. Es gibt beispielsweise Fortbildungen zu den Themenbereichen „Wohnatmosphäre“ oder „Hausgemeinschaftskonzept“. Letztendlich sei eine Arbeitsstelle im Lechauenhof jedoch eine, auf die man sich als Mitarbeiter nicht vorbereiten könne, so die beiden Chefinnen. Der Grund: das BeneVit-Hausgemeinschaftskonzept ist laut dem Führungsteam bislang in dieser konsequenten Umsetzung im gesamten deutschsprachigen Raum einzigartig.

Weitere Informationen unter www.benevit.net.

Eva Maria Reichert

Mehr zum Thema lesen Sie in der rhw management-Ausgabe 4/2015

Foto: BeneVit

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