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Fünf-Sterne-Service mit Herz und Seele

Maisons de Rêves ist ein Hamburger Haushaltsservice mit den Standards und Ansprüchen eines Housekeeping-Services auf Fünf-Sterne-Niveau. Gründerin und Inhaberin von Maisons de Rêves ist die gebürtige Togolesin N‘Deye Fall-Kuete. Die heute 32-Jährige kam erst vor zehn Jahren nach Deutschland, arbeitete als Zimmermädchen in Luxus-Hotels, machte eine Ausbildung zur Hauswirtschafterin und gründete direkt im Anschluss ihre eigene Firma. Eine Erfolgsgeschichte.

N‘Deye Fall-Kuete ist im Jahr 2005 aus dem westafrikanischen Staat Togo nach Deutschland gekommen, im Rahmen einer Familienzusammenführung sagt sie, ihr Mann war schon vorher nach Deutschland immigriert. In ihrem Heimatland hatte sie bereits eine betriebliche Ausbildung zur Konditorin absolviert. Aber diese Ausbildung wurde in Deutschland nicht anerkannt, noch nicht einmal in Teilen. „Hier hieß es, ich müsste drei Jahre alles noch einmal lernen, das wollte ich aber nicht.“

Also musste sie sich beruflich umorientieren und kam auf eine Warteliste für Menschen mit Migrationshintergrund. In dieser Zeit arbeitete sie intensiv an ihren Sprachkenntnissen. „Es ist schwierig eine Stelle zu bekommen, wenn man nur schlecht Deutsch kann“, sagt Fall-Kuete, deren Muttersprache französisch ist.

Doch sie ließ sich nicht entmutigen, schrieb Bewerbungen und schließlich klappte es: Sie bekam eine Stelle als Zimmermädchen im bekannten Hamburger Side-Hotel, einem Fünf-Sterne-Design-Hotel.

 

„Hauswirtschaft ist etwas für mich“

Kurz danach bekam sie von der Arbeitsagentur einen Platz in einer Berufsbildungsmaßnahme zugewiesen. Hier hatte sie die Möglichkeit, in verschiedene berufliche Bereiche zu schnuppern wie Friseurhandwerk, Pflege und Hauswirtschaft. „Nach drei Monaten war für mich klar: Hauswirtschaft ist etwas für mich und besonders das Housekeeping im Hotel.“ Während der Maßnahme arbeitete sie in weiteren Hamburger Luxus-Hotels wie dem Fairmont Hotel Vier Jahreszeiten und dem Steigenberger Hotel Hamburg. „Nun stand mein Berufswunsch fest: in so einem Hotel wollte ich Karriere als Hausdame machen, das war echte Liebe.“

Nach Abschluss der 18-monatigen Maßnahme begann sie eine duale Ausbildung zur Hauswirtschafterin. Ihr Ausbildungsbetrieb in dieser Zeit war das Radisson Blu Hotel Hamburg-Airport. Schon nach einem Jahr machte sie ihre Zwischenprüfung und nach zwei Jahren die Abschlussprüfung, bei der sie nur knapp die Note 1 verpasste.

„Ich war die Älteste in meiner Klasse und meine Lehrerin sagte immer, habe Geduld. Die Mitschülerinnen hatten nur sehr wenig praktische Erfahrungen“, erinnert sich Fall-Kuete. In ihrem Ausbildungsbetrieb war sie vorwiegend im Housekeeping tätig, konnte aber auch andere Bereiche wie die Küche oder die Wäscherei kennenlernen.

Bereits bei ihrer ersten Tätigkeit als Zimmermädchen im Side-Hotel hatte sie nach einem halben Jahr Kontrollaufgaben übernommen. „Das Wichtigste bei der Zimmerreinigung ist, organisiert zu arbeiten. Viele nehmen die Arbeit nicht ernst und wollen nur irgendwie schnell mit den Zimmern fertig werden, aber das funktioniert nicht“, so die Hauswirtschafterin. „Wenn man 14 Zimmer hintereinander reinigen muss und die Hausdame holt einen dann immer wieder zurück, weil irgendetwas nicht stimmt, das geht nicht. Die Lösung lautet: Mach es einfach richtig.“

Alexandra Höß

Weitere Infos: www.maisonsdereves.de

 

Mehr zum Thema lesen Sie in der rhw management-Ausgabe 5/2015

Foto: Maisons de Rêves

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