rhw-management-hauswirtschaft.9/2024

Es tut sich viel: Über 500 Tagungsgäste in Stuttgart

Das ist wohl der Hauswirtschafts-Rekord 2015: Über 330 Zuhörer folgten am 30. Juni 2015 im Hospitalhof Stuttgart den Vorträgen. Schon am 17. Juni trafen sich dort fast 180 Hauswirtschaftskräfte zu einer Fachtagung der drei für die Hauswirtschaft zuständigen Ministerien.

Es tut sich gerade sehr viel in Baden-Württemberg. Zum einen gab es eine gemeinsame Tagung der Diakonie Württemberg, Caritas und LAG-HW Baden Württemberg am 30. Juni 2015. Dies war ganz im Sinne eines Netzwerkes, wie es die große Studie des ZSH Halle als „Hauswirtschaft mit einer Stimme“ empfahl. Außerdem gab/gibt es einen Runden Tisch mit allen zuständigen Ministerien, die baldige Umsetzung des neuen Pflegestärkungsgesetzes auf Landesebene, bald eine neue Heimpersonalverordnung (sogar mit der Anerkennung der Hauswirtschaft als Fachkraft?) und vieles mehr.

Aber der Reihe nach, beginnen wir mit der Tagung am 17. Juni, zu der fast 200 Teilnehmer nach Stuttgart in den Hospitalhof kamen, auf Einladung der drei zuständigen Landesministerien. Auffallend viele Vertreter/innen von Jobcentern der Bundesagentur für Arbeit waren darunter, die ja Berufe der Hauswirtschaft den Jobsuchenden und Schulabgängern empfehlen können. Über 330 Zuhörer folgten dann am 30. Juni 2015 im Hospitalhof Stuttgart den drei Vorträgen von Zukunftsforscherin Hanni Rützler (Futurefood-Studio Wien), Prof. Dr. Ulrike Pfannes (HAW Hamburg) und Robert Baumann (rhw, München).

 

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„Wie können wir die Jugendlichen besser ansprechen und wie Quereinsteigerin erreichen?“, fragte am 17. Juni 2015 Marion von Wartenberg (Foto oben), Staatssekretärin beim Ministerium für Kultus, Jugend und Sport. Für sie sind die Aufgabenfelder der Hauswirtschaft absolut zukunftsfähig: Der Alltagsgestaltung von Senioren und Kindern wird eine wichtigere Bedeutung zukommen, weil Familien nicht mehr an einem Ort leben. Für die frühkindliche Bildung werden in ihrem Ministerium 50 Millionen Euro ausgegeben und Weichen gestellt, dass die Hauswirtschaftskompetenz auch in Fragen der Ernährung wieder in die Küche in die Krippen geholt wird. Also weg von Cook and Chill hin zum Selbstkochen.

„Der Dienstleistungsbedarf wird steigen, und die neuen Konzepte sollten entwickelt werden, wie beispielsweise Hausgemeinschaften“, ergänzte Jürgen Lämmle. Er ist Ministerialdirektor am Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren.

Im Mittelpunkt beider Stuttgarter Tagungen stand die Studie „Neue Perspektiven in der Hauswirtschaft“. Die Idee zur Studie kam übrigens aus Baden-Württemberg: Das Sozialministerium Baden-Württemberg unter Sozialministerin Dr. Monika Stolz hat im Jahre 2010 in Zusammenarbeit mit der LAG-HW einen Antrag gestellt an die zuständigen Ministerien des Bundes im Rahmen der 87. Arbeits- und Sozialministerkonferenz 2010 unter dem Titel „Berufsbildung in der Hauswirtschaft vor dem Hintergrund der Bedarfe sozialer Einrichtungen“. Diesem Antrag wurde damals mehrheitlich zugestimmt.

Darin werden die für die Berufsbildung in der Hauswirtschaft zuständigen Ministerien des Bundes (also Wirtschaft und Landwirtschaft) gebeten, die Ausbildungsinhalte Hauswirtschafter/in hinsichtlich der fachlichen Erwartungen der Betreiber von sozialen Einrichtungen an hauswirtschaftliche Fach- und Führungskräfte zu überprüfen. Um diesem Auftrag nachzukommen, wurde die so genannte Verbleibstudie in Auftrag gegeben.

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Andreas Schütze (Foto links), seit Ende April 2015 der neue Abteilungsleiter für soziale Angelegenheiten im Arbeitsministerium von Baden-Württemberg stellt sich auf der Bühne am 30. Juni 2015 den Fragen von Ursula Schukraft, Diakonie Württemberg. Er äußerte viel Verständnis und sagte: „Wenn es die Hauswirtschaft nicht gäbe, müsste man sie erfinden“.

Im Anschluss an die Tagung am 30. Juni 2015 wurde die „Arbeitsgemeinschaft Hauswirtschaft der Diakonie Baden-Württemberg“ gegründet (bisher gab es seit 1979 nur den Arbeitskreis Hauswirtschaft Diakonie Württemberg), um im ganzen Bundesland mit einer Stimme zu sprechen und sich besser zu vernetzen.

Einen ausführlichen Bericht mit alle Neuigkeiten lesen Sie in rhw management 7/8 2015, die im August erscheint.

Die nächste große Veranstaltung in Baden-Württemberg ist das 17. rhw-Symposium am 8. Oktober 2015 am Bodensee, wo (Programmerweiterung!) die jüngsten Ideen unter anderem mit Martina Schäfer, Martina Feulner und Sascha Kühnau weiter entwickelt werden.

17. rhw-Symposium

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