Viele Menschen achten bei ihrer Ernährung auf die Auswirkungen auf Umwelt und Klima. Das ist eines der Ergebnisse des diesjährigen Ernährungsreports des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), den Bundesminister Cem Özdemir am 13. Oktober 2023 vorgestellt hat.
So ist der tägliche Verzehr von pflanzlichen Alternativen zu Fleischprodukten deutlich gestiegen. 2015 gab noch jeder Dritte (34 Prozent) an, täglich Fleisch zu essen – aktuell ist es nur noch jeder Fünfte (20 Prozent). Knapp die Hälfte der Befragten (46 Prozent) schränkt den Fleischkonsum bewusst ein. Groß ist zudem der Wunsch nach Transparenz, etwa in Form von Zutaten- und Herkunftskennzeichnungen.
Dazu erklärt Bundesminister Özdemir: „Unser Ernährungsreport macht deutlich, was den Deutschen wichtig ist beim Essen. Es muss natürlich schmecken. Aber für immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher ist das Thema Nachhaltigkeit wichtig: Sie wollen wissen, welche Zutaten im Essen stecken und dass es umwelt- und klimaschonend hergestellt wird. Dazu passt, dass Fleisch seltener auf die Teller kommt, und zwar nicht nur bei Jüngeren. Für Hersteller und Handel ist eine pflanzenbetonte Ernährung längst zu einem Milliardenmarkt geworden, das hat die weltgrößte Lebensmittelmesse Anuga gerade erst wieder in Köln gezeigt. Die Esskultur in Deutschland entwickelt sich rasant weiter, daraus sollte man keinen Kulturkampf machen.“
Eindeutig sind die Befragten in ihrer Haltung zum Tierwohl: Die große Mehrheit will, dass sich die Politik für eine artgerechtere Haltung der Tiere einsetzt (91 Prozent). „Mit unserem Paket für eine zukunftsfeste Tierhaltung schaffen wir die Voraussetzungen, dass Tiere besser gehalten und Landwirtinnen und Landwirte dafür fair bezahlt werden“, so Bundesminister Özdemir mit Blick auf das gerade in Kraft getretene Tierhaltungskennzeichengesetz sowie Änderungen im Baurecht und Klärungen beim Immissionsschutz, um den Umbau hin zu tiergerechten Ställen zu vereinfachen. „‚Made in Germany‘ muss auch an der Fleisch- und Wursttheke ein Markenzeichen bleiben.“
Der Ernährungsreport dokumentiert auch eine große Wertschätzung für die Arbeit der heimischen Landwirtschaft. Je rund vier Fünftel der Befragten (78 bis 88 Prozent) ist es wichtig oder sehr wichtig, dass Eier, Brot, Obst, Gemüse, Fleisch und Wurst aus der Region stammen. Özdemir: „Ich bin stolz auf unsere Landwirtschaft und die großartigen Produkte, die sie herstellt. Darauf vertrauen auch die Bürgerinnen und Bürger. Gutes Essen liegt eben auch sehr nahe. Wir unterstützen Verbraucherinnen und Verbraucher bei ihrer Kaufentscheidung, indem wir die nationale Herkunftskennzeichnung ausgeweitet haben – eine langjährige Forderung der Landwirtschaft.“
Der Ernährungsreport 2023 steht hier als barrierefreie Datei zum Download bereit.
Hintergrund:
Seit 2016 veröffentlicht das BMEL jährlich seinen Ernährungsreport, der auf repräsentativen Umfragen des Instituts Forsa beruht. Dafür werden Verbraucherinnen und Verbraucher unter anderem gefragt, was ihnen beim Essen wichtig ist, worauf sie beim Einkauf Wert legen, wie sie ihr Essen zubereiten und welche Erwartungen sie beim Thema Ernährung an die Politik haben.