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„Ein Textil ist wie ein Autoreifen“

Markus Konopka, Geschäftsführer der Wäscherei Konopka in Hessen, ist „seit 31 Jahren seinem Beruf verfallen“. Seitdem tüftelt er daran, noch besser zu werden, damit sich die Kunden mehr um die Bewohner als um die Wäsche kümmern müssen. Seine neueste Idee: Seit ein paar Wochen werden alle eingehenden Kleidungsstücke fotografiert.

In der Wäscherei Konopka in Rotenburg an der Fulda geht es morgens früh los. Bereits um fünf Uhr wäre der Inhaber Markus Konopka für das rhw-Gespräch bereit gewesen. Denn um diese Uhrzeit beginnt in der Wäscherei in Hessen das Leben: Es werden die Maschinen aufgeheizt, die später mit Hochdruckdampf tausende Wäschestücke reinigen sollen. Warum schon so früh? „Der Hintergrund ist einfach. Wir müssen bei manchen Kliniken die Kleidung innerhalb eines Zeitfensters von einer Stunde abliefern – also just in time“, so der 47-Jährige. Und darauf muss sich der Betrieb dann zeitlich einstellen.

Kennzeichnung ist das A und O

Für Altenheim-Kunden hat sich ein sogenanntes „Bewohnersacksystem“ sehr bewährt. Jeder Bewohner hat mindestens zwei bis sechs dieser Säcke, da ja immer wieder Kleidung in der Wäscherei ist. Der Sack wird mit dem Namen des zugehörigen Bewohners gepatcht (Data-Matrix-Code). Dieses System ist besonders hilfreich für folgenden Fall: Immer wieder kommt es dazu, dass nicht gekennzeichnete Wäschestücke auftauchen. Beispielsweise als Geschenk eines Angehörigen oder weil sich der Bewohner selbst Kleidung kauft und diese noch nicht gekennzeichnet wurde. Landet so etwas im richtigen Bewohnersack, können auch diese Wäschestücke dem Bewohner zugeordnet werden.

„Wir patchen jedes Kleidungsstück, das nicht gekennzeichnet ist. Und zwar mit dem Namen des Bewohners, dem der Sack gehört. Auf diese Weise können wir es dann doch zuordnen.“ Selbst wenn sich einmal herausstellen sollte, dass es die Kleidung eines anderen Bewohners ist, so ist dieses Wäschestück zumindest schon einmal eindeutig wiederzufinden.

Data-Matrix-Code bietet mehr Platz

Anstelle eines klassischen Barcodes benutzt die Lohnwäscherei seit fünf Jahren einen Data-Matrix-Code, den man auch von online gekauften Bahnfahrkarten kennt. Bei diesem kann man auf 14 mal 40 Millimetern gut lesbar die Prüfziffer und den Namen des Bewohners eingeben. Anhand der eindeutigen Prüfziffer kann die Hauswirtschaftsleitung des Altenheimes im Internet selbst nachschauen, wo sich das Kleidungsstück gerade befindet und sogar nachvollziehen, wie häufig es bereits gereinigt wurde. Wenn also eine Bewohnerin zur Hauswirtschaftsleitung kommt und fragt: „Wo ist meine Bluse geblieben?“, dann muss nicht mehr in der Wäscherei angerufen oder der passende Sachbearbeiter gesucht werden. Ein Klick im Internet reicht aus.

Am Ende wird die aufbereitete Wäsche ausgescannt und verpackt. Hierfür wird das sogenannte Pater-Noster-Regal zum Einsatz gebracht: Neben seiner ergonomischen Arbeitshöhe hat es außerdem den Vorteil, dass es eine niedrige Verwechslungsrate garantiert. Der Trick dabei ist, dass die Fächer nicht mit den Namen der Bewohner beschriftet, sondern nur mit Nummern versehen sind. So können die Angestellten der Wäscherei keine Routinefehler begehen, weil zum Beispiel „Herr Müller immer neben Frau Mayer liegt“. Sind in einem Regal dann genügend Teile einsortiert, leuchtet dieses grün auf. Zum Schluss wird noch ein Bon ausgedruckt, um sicherzugehen, dass der Vorgang auch beendet worden ist.

Robert Baumann
Mitarbeit: Helene Schober

Mehr zum Thema lesen Sie in der rhw praxis-Ausgabe 1/2015

Foto: Wäscherei Konopka

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