Reinigungsmittel sollten genau nach Anweisung des Herstellers, angepasst an die Gegebenheiten der zu reinigenden Räume und Oberflächen, dosiert werden. Dabei unterstützen unterschiedliche Dosierhilfen – von Flaschen mit integrierter Dosierhilfe bis hin zu fest installierten Mischanlagen. Auch moderne Chiptechnik hat Einzug in diesen Bereich gehalten.
Die richtige Dosierung von Reinigungsmitteln hat eigentlich nur Vorteile, wie zum Beispiel der Verbrauch entsprechend des Bedarfs oder eine perfekte Reinigungsleistung. In der Praxis ist die Umsetzung allerdings oft schwierig: Häufig wird mit der Schussmethode dosiert, nach Gefühl und nach dem Motto „viel hilft viel“. Reinigungsverantwortliche können mit dem Thema allerdings nicht so lax umgehen, denn: Wird Reinigungsmittel zu hoch dosiert, kann das negative Auswirkungen haben, zum Beispiel:
– höhere Kosten für Reinigungschemie als notwendig
– erhöhte Abwasser- und damit Umweltbelastung
– unerwünschte Reinigungsleistung wie Wischspuren und -streifen an den Oberflächen, dadurch optische Beeinträchtigung und eventuell schnellere Neuverschmutzung
– Geruchsbelästigung
– Schäden an Oberflächen durch Rückstände.
Erhöhte Rutschgefahr
Werden Flächen mit zu hoch dosiertem Reinigungsmittel nass gereinigt, trocknen sie außerdem langsamer. Die Rutschgefahr ist erhöht und die Fläche kann länger nicht genutzt werden. Eine weitere Gefahr beim Einsatz der heute üblichen Konzentrate und Hochkonzentrate ist, sich beim Dosieren per Hand und beim Abfüllen zu verätzen. Im Gegenzug macht sich zu wenig Reinigungsmittel durch eine unzureichende Reinigungsleistung bemerkbar.
Lieber Dosiermaß als Augenmaß
Bei der so genannten Schussmethode kann die Rate der Fehldosierungen bei mehr als 100 Prozent liegen; das ergab ein Projekt zur umweltfreundlichen Gebäudereinigung an der Uni Osnabrück. Beim Schuss aus der Flasche wird außerdem leicht etwas verschüttet oder man kommt in Hautkontakt mit dem Mittel.
Vermeiden lassen sich Fehldosierungen durch den Einsatz von Dosierhilfen oder -systemen, die von gut geschulten, entsprechend eingewiesenen Mitarbeitern eingesetzt werden. Zum Dosieren stehen mobile Dosierhilfen zur Auswahl, die auf dem Reinigungswagen mitgeführt werden. Oder die Gebrauchslösungen werden zentral mit wandmontierten Dosiergeräten, die mit einem Wasseranschluss kombiniert sind, gemischt.
Einfachste Dosierhilfe ist die Kappe oder der Verschluss des jeweiligen Reinigungsmittels, wobei wie bei der Schussmethode Fehldosierung, Verschütten und Hautkontakt vorkommen können. Mit einem Messbecher lassen sich Mittel genau dosieren, allerdings muss die Lösung auch genau berechnet werden und es besteht die Gefahr des Hautkontakts.
Von: Katrin Hecker
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