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dgh zu Corona und Hauswirtschaft

Die Deutsche Gesellschaft für Hauswirtschaft e. V. (dgh) unterstützt Forderungen nach einer höheren Wertschätzung von Berufen in den Bereichen Soziale Arbeit, Hauswirtschaft und Haushaltsnahe Dienstleistungen, Gesundheit, Pflege und Erziehung (SAGHE-Berufe) und weist diesbezüglich auf bestehende Lücken hin.

„In Zeiten der Corona-Pandemie wird einmal mehr deutlich, wie wichtig hauswirtschaftliche Leistungen sind, damit die Gesellschaft funktioniert“, betont Prof. Dr. Angelika Sennlaub, Vorsitzende der dgh. „Es geht nicht nur um die Wirtschaft als solche – ohne eine gut funktionierende Versorgung der Menschen in privaten und stationären Haushalten und ohne weitere hauswirtschaftliche Dienstleistungen ist jeglicher wirtschaftlichen Aktivität die Grundlage entzogen. Das spüren wir jetzt ganz besonders.“ Analog unterstützt die Deutsche Gesellschaft für Hauswirtschaft e. V. diesbezügliche Aktivitäten und Forderungen seiner Mitglieder:

Hauswirtschaftliche Berufe aufwerten
„Es sieht im Angesicht der Corona-Pandemie gerade so aus, als würde sich zumindest die Systemrelevanz der Sorgeberufe nun endlich ins öffentliche Bewusstsein brennen und auch zu ihrer raschen und längst überfälligen Aufwertung (höhere Löhne, bessere Betreuungsschlüssel usw.) führen,“ so Prof. em. Dr. Uta Meier-Gräwe, in einem Beitrag für die Heinrich Böll Stiftung (Quelle: https://www.boell.de/de/2020/04/15/misstraut-dem-liberalen-mantra-des-weiter-so). Umso mehr gilt es, die SAGHE-Berufe in ihrer Gesamtleistung zu betrachten und nicht zuzulassen, die Leistung einzelner Berufsgruppen herauszulösen, so die Empfehlung der dgh. Die Deutsche Gesellschaft für Hauswirtschaft unterstützt deshalb ausdrücklich die Forderung des Deutschen Hauswirtschaftsrates nach Corona-Sonderprämien oder Bonuszahlungen für Hauswirtschaftliche Kräfte (Quelle: https://www.hauswirtschaftsrat.de/download/2020-03-12PM-Infektionsprophylaxe.pdf).

Gender-Gaps entgegenwirken
Versorgungsleistungen werden überwiegend von Frauen erbracht. Jetzt wird dieser Fakt in der Gesellschaft breit wahrgenommen und es bietet sich die Chance, die Gender-Gaps (Pay-Gap, Care-Gap, Pension-Gap) zu reduzieren, indem hauswirtschaftliche Leistungen auch finanziell aufgewertet werden. Die dgh arbeitet kontinuierlich in Arbeitsgruppen mit (z. B. des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend) und begleitet relevante Themen wissenschaftlich. Auch der Deutsche LandFrauenverband e. V. fordert in diesem Zusammenhang einen Kurswechsel in der Rentenpolitik.
(Quelle: https://www.landfrauen.info/aktuelles/news/artikel/rentenkommission-ergebnisse-trotz-dringendem-handlungsbedarf-unzureichend/?tx_lfnews_single%5Byear%5D=2020&cHash=2d576bb6d9f52da8aafe6d01bd88ebdd)

Arbeit wertschätzen
Wichtig ist es jetzt, beim Danken auch die hauswirtschaftlichen Kräfte im Blick zu haben. Die Hauswirtschaftlichen Fachkräfte bis hin zu Hilfskräften erbringen wie gewohnt ihre Arbeit trotz der enormen Belastung und der eigenen Gesundheitsgefährdung. Der Vorstand des Diakonischen Werks der evangelischen Kirche in Württemberg e. V. geht mit gutem Beispiel voran und sagt „allen Menschen, die Versorgung und Betreuung, Hauswirtschaft und Reinigung übernehmen“ DANKE. (Quelle: https://www.diakonie-wuerttemberg.de/danke/).

Die Corona-Pandemie zeigt: Hauswirtschaftliche Leistungen sind wesentliche Basis für Lebensqualität und Wohlbefinden und auch für das Funktionieren der Gesellschaft unabdingbar. Das darf in der Zeit nach COVID-19 nicht vergessen werden.

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