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DGE-Zertifizierung als Alleinstellungsmerkmal

Im September 2018 zeichnete die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) im Rahmen einer Arbeitstagung 16 Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung mit dem DGE-Logo aus, darunter waren auch drei stationäre Senioreneinrichtungen (Logo DGE-Fit im Alter). Eine davon ist die Stiftung Westphalenhof in Paderborn. Hauswirtschaftsleiterin Adrienn Banko-Neewe berichtet in rhw 1/2-2019 über ihre Erfahrungen mit der Zertifizierung.

„Im Alter mitten in der Stadt zu Hause“, das bietet der im Herzen Paderborns gelegene Westphalenhof. Sozusagen im Schatten des Domturms gibt es hier für rund 240 Senioren zwei Wohnmöglichkeiten: einmal im Altenheim mit vollstationärem Pflegebereich und zum zweiten in den 105 Wohnungen mit Betreutem Wohnen. Hinzu kommen 20 Wohnungen außerhalb des Geländes, weitere zwölf Wohnungen werden derzeit gebaut.

Die ursprünglich kirchliche Einrichtung, die sich bis ins Jahr 1312 zurückverfolgen lässt, war später in städtischer Hand und ist heute Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband. Schon früh hat sich die Einrichtung nach außen geöffnet.

„Man hatte sich bereits im Jahr 2002 überlegt, wie kann man ein Haus in dieser innerstädtischen Lage nach außen öffnen kann, die Antwort war ein großes gastronomisches Angebot“, erklärt der Geschäftsführende Vorstand Ralf Wilberg. Und das Angebot wird auch gut genutzt, zwischen 50 und 150 Essen pro Tag gehen im Restaurant an externe Gäste. Altenheimbewohner, die mobil genug sind, werden auch ermutigt, im Restaurant zu essen. Wer das nicht mehr kann, bekommt seine Mahlzeiten auf den Wohnbereichen.

Neben dem Restaurant steht ein Saal mit Wintergarten für Feiern wie Geburtstage, Hochzeiten und Tagungen zur Verfügung, erst kürzlich fanden hier beispielsweise die „Paderborner Hygienetage“ statt.

Im Restaurant werden sowohl Frühstück, Mittagessen und Nachmittagskaffee angeboten, ein Abendessen nur nach Vorbestellung. Mittags kann täglich zwischen zwei Gerichten und einem Eintopf gewählt werden. „Unsere Überlegung war, eine Empfehlung zu geben, welches Essen nun besonders nahrhaft und gesund ist. Und da sind wir auf das Zertifikat der DGE aufmerksam geworden“, berichtet Ralf Wilberg und fügt hinzu: „Wir empfehlen nun ein bestimmtes Essen und unsere Gäste können sich nach dieser Empfehlung richten, müssen das aber nicht. Wir lassen ihnen natürlich die Wahlfreiheit und schreiben nicht schulmeisterlich ein Essen vor.“

Doch bevor die Einrichtung das DGE-Zertifikat erhalten hat, war eine Menge Arbeit nötig. „Das war schon ein recht hoher Aufwand und man muss wirklich dahinterstehen“, sagt Hauswirtschaftsleiterin Adrienn Banko-Neewe.

„Als wir uns 2017 der DGE zur Prüfung vorgestellt haben, hatten wir gedacht, wir haben alles. Aber das war leider nicht so in der Form, wie die DGE es fordert.“ Also wurde das Audit nach drei Monaten wiederholt und dann auch bestanden.

Berechtigt die Fit-im-Alter-Zertifizierung zu tragen, sind Einrichtungen, die die Kriterien der folgenden Qualitätsbereiche erfüllen:

– Lebensmittel (optimale Lebensmittelauswahl und Anforderungen an den Speisenplan bei Vollverpflegung)

– Speisenplanung & -herstellung (Kriterien zur Planung und Herstellung der Speisen für die Vollverpflegung, Gestaltung des Speisenplans)

– Lebenswelt (Rahmenbedingungen für stationäre Senioreneinrichtungen zum Beispiel Essenszeiten, Service und Kommunikation).

Autorin: Alexandra Höß

Mehr zum Thema lesen Sie in der aktuellen rhw management-Ausgabe 1/2-2019.

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