Ein ganz besonderer Tagungsort ist das Leibniz Zentrum für Informatik auf Schloss Dagstuhl in Wadern im Saarland. Hier treffen sich Informatiker auf internationalem Spitzenniveau zur Grundlagen- und anwendungsorientierter Forschung. Der gute Geist im Schloss ist seit 1994 die Hauswirtschaftsleiterin Annette Ney, die über sich selbst sagt: „Ich lebe für meinen Beruf.“
Normale Informatiker wird man bei Seminaren auf Schloss Dagstuhl nicht finden, es sind ausgewiesene Wissenschaftler und Koryphäen ihres Fachgebietes, die hier tagen. Und das auch nur auf persönliche Einladung. Ein wissenschaftliches Direktorium prüft eingehende Seminaranträge sowohl inhaltlich als auch bezüglich der Gästeliste und der Antragsteller.
Bei den Dagstuhl-Seminaren berichten und diskutieren 30 bis 40 etablierte und Nachwuchsforscher über ihre aktuellen Arbeiten, bei den Dagstuhl-Perspektiven trifft sich eine kleinere Gruppe von ca. 20 bis 25 Spitzenforschern, um über den Stand der Forschung und mögliche Entwicklungs-Perspektiven zu reflektieren.
Die technischen Angebote des Hauses richten sich nach dem Standard internationaler Konferenzzentren und das Schloss verfügt über eine sehr gut ausgestattete Informatik-Fachbibliothek. Das Leibniz-Zentrum für Informatik wird jährlich mit rund 2,6 Millionen Euro vom Bund, dem Saarland und Rheinland-Pfalz gefördert.
Organisation der Hauswirtschaft
Auf Schloss Dagstuhl arbeiten rund 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter In Voll- und Teilzeit, davon 17 in der Hauswirtschaft. Im Bereich Küche und Hausdienst hält Annette Ney alle Fäden in der Hand, sie ist für die Planung und Organisation des gesamten hauswirtschaftlichen Bereichs zuständig. Dazu gehört die Küche inklusive Einkauf, Speiseplan, Dienstpläne usw. sowie die Wäscheversorgung, die Gebäude- und Zimmerreinigung, saisonale Dekorationen innen wie außen, Mitarbeiterführung, Ausbildung und Anleitung des hauswirtschaftlichen Nachwuchses, Verantwortung für die Einhaltung von HACCP und Arbeitssicherheit und die Überwachung des Qualitätsmanagements.
Das Zentrum verfügt über 71 Gästezimmer, davon sind 18 Doppelzimmer, so dass insgesamt 89 Teilnehmer über Nacht untergebracht werden können. Bei Normalbetrieb finden parallel zwei Seminare statt, wobei jedem Seminar ein Hörsaal für 35 bzw. 60 Personen zur Verfügung steht. Die 71 Zimmer sind regelmäßig voll belegt, so dass es kaum Möglichkeiten gibt, die Nutzung der Einrichtung weiter auszubauen.
Normalerweise reisen die Gäste am Sonntagabend an, sie bekommen vorher schon einen Tür-Code zugesandt. Ab Sonntagmittag steht ein kaltes Buffet bereit, an dem sich anreisende Gäste bis spät in der Nacht bedienen können.
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