Naturnah lernen mit allen Sinnen: das ist Ziel der Erlebnisbauernhöfe in Bayern. Mit Begeisterung dabei ist Hauswirtschafterin Franziska Ortner vom Würmseefelder Hof in Machtlfing im Landkreis Starnberg.
Was frisst eine Kuh? Wie oft melkt man sie? Woraus besteht Butter? Wie oft fahrt ihr im Jahr in Urlaub? Fragen ohne Ende haben die Kinder – und auch Erwachsenen – die den Erlebnisbauernhof von Franziska Ortner und ihrem Mann Johannes besuchen. „Es ist wirklich großartig, wie interessiert die Kinder sind. Wir wussten nicht, wie sich das mit dem Erlebnisbauernhof bei uns entwickelt, aber im Moment läuft es sehr gut und es macht mir große Freude“, sagt die 46-Jährige Hauswirtschafterin.
Seit Oktober 2022 bietet sie als Erlebnisbäuerin verschiedene Programme auf ihrem Hof an. Zuvor hat sie ein dreiviertel Jahr eine entsprechende Qualifizierung beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten abgeschlossen. Damit ein Hof in Bayern offiziell als Erlebnisbauernhof gelistet werden und auch Programme für Schulklassen anbieten und über das Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten abrechnen kann, muss die Qualifizierung erfolgreich absolviert werden.
„Ich musste ein Betriebszweigkonzept ausarbeiten, eine Art Business-Plan, und ein eigenes Drehbuch erstellen mit einem Zeit- und Organisationsplan sowie dem geplanten Programm speziell für einen Prüfungstag“, berichtet Franziska Ortner. Bei diesem Tag kamen Prüfer auf den Hof und schauten sich an, wie sie ein Programm für eine Gruppe konkret umsetzt. Auch wurde vom Amt vor Ort überprüft, ob der Hof die Landwirtschaft angemessen repräsentiert und kindersicher ist. „Das war alles schon sehr aufwändig, aber es ist ja gut, wenn jemand mal von außen draufschaut“, kommentiert die Erlebnisbäuerin.
Gefreut hat sie, dass bei der Freisprechung ihrer Tochter, die Landwirtschaft gelernt hat, in den Reden betont wurde, wie wichtig Berufe in der Landwirtschaft und Hauswirtschaft sind – sie sind der Grundstock für so vieles. „Leider wurden in unserer Industriegesellschaft diese Bereiche wegrationalisiert und die Wertschätzung ist weggebrochen. Wir haben uns einfach sehr weit von unseren Wurzeln entfernt.“ Wie gut, dass sie bei ihrer Arbeit als Erlebnisbäuerin hier aktiv gegensteuern kann.
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Alexandra Höß
Foto: wuermseefelder-hof.de