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Bald kommt der QR-Code an den Türen

Peter Hennig aus München ist seit über 40 Jahren in der Gebäudereinigung tätig und hat mit seinem Programm auf der ganzen Welt Erfahrungen gesammelt. Inzwischen wird Visionclean nach Hennigs Angaben sogar für die Reinigung im höchsten Gebäude der Welt eingesetzt. Ein Gespräch über das, was uns in Zukunft erwarten könnte …

Während des Vorbereitungsgespräches für dieses Interview erzählten Sie, dass Sie unter anderem geschäftlich nach Dubai eingeladen wurden.

Wenn ich im Ausland bin, tauche ich natürlich auch gern ab in die Welt der Reinigung ab. Unser Programm Visionclean wird ja aktuell in Deutschland, Österreich, Schweiz, Belgien, Italien, Australien, Süd Korea, Slowenien und Vereinigte Arabische Emirate eingesetzt. Überall dort habe ich wertvolle Eindrücke mitgenommen. Darüber könnte ich ein Buch schreiben …

Ach, ja – was ist Ihnen denn aufgefallen in den einzelnen Ländern?

In Japan ist zum Beispiel der Stellenwert einer Reinigungskraft so hoch, dass man sich vor ihr verbeugt. In Dubai war einer meiner Eindrücke, dass die Arbeitgeber ebenso wie in Südkorea für die Unterbringung der Reinigungskräfte und den Transport zum Arbeitsplatz sorgen. Dafür beträgt der Lohn nur ein Bruchteil der 25 Australischen Dollar, die beispielsweise ein Cleaner in Australien verdient. Und in Finnland werden die Flächenleistungen von öffentlichen Auftraggebern im Rahmen einer offiziell geprüften Machbarkeit limitiert, um Missbrauch zu verhindern.

Und in Deutschland?

In München oder auch Bad Tölz ist es heute fast unmöglich, Reinigungskräfte für eine Klinik zu finden, weil die Mieten in der Region für sie unbezahlbar geworden sind. In München sind es laut aktuellem Mitspiegel ja über elf Euro pro Quadratmeter. Und lange Pendelstrecken zur Arbeit lohnen sich bei einer Arbeitszeit von meist nur vier Stunden ebenfalls nicht. Da frage ich mich natürlich, warum solche Arbeitgeber nicht mehr – wie früher – Personalwohnungen bauen? Ich kenne viele Kunden, die nicht mehr wissen, wie sie vor diesem Hintergrund die Stellen noch besetzen und das vorhandene Personal im Zeit- und Kostenrahmen schulen und motivieren können.

Sind Sie mit konkreten Ergebnissen aus Dubai zurückgekommen?

Oh ja: Visionclean wird zukünftig im höchsten Gebäude der Welt, dem Burj Khalifa in Dubai, eingesetzt.

2015 haben wir Sie erstmals interviewt, aufgrund des Artikels wurden Sie unter anderem auf die große Hauswirtschafts-Tagung der Diakonie in Stuttgart eingeladen. Welche Reaktionen gab es noch auf diese Veröffentlichung?

Wir waren überrascht über die positive Resonanz des Artikels auf allen Ebenen. Es haben sich Auftraggeber gemeldet, zum Beispiel Geschäftsführer, Hygienefachkräfte, Pflegedienstleitungen, aber auch reinigungsverantwortliche Leiter von Reinigungsdiensten. Die vielen Reaktionen haben uns bestätigt und ermutigt, den Ansatz weiter zu entwickeln.

Vielen Dank für das interessante Gespräch!

Interview: Peter Strauch

Mehr zum Thema lesen Sie in rhw praxis 1/2017

www.visionclean.de

Foto: privat

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