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In Bayern wurde 2017/2018 LehrplanPlus mit dem Thema Verbraucherbildung in allen Schulstufen eingeführt. Wie sieht es in anderen Bundesländern aus? Und welche Erfahrungen gibt es dazu aus Beispielschulen?

In Bayern wurde der LehrplanPlus seit 2017/2018 mit dem Thema Verbraucherbildung eingeführt. Angefangen hatte alles 2012 mit einer Unterschriftenaktion des Deutschen Landfrauenverbandes. Fast 100.000 Unterschriften wurden 2013 an dem damaligen Kultusminister übergeben und Anträge in den Landtagsfraktionen der Bundesländer eingereicht.
Die CSU-Regierung handelte: 2014/2015 wurde dann in Bayern fächerübergreifend das Fach „Alltagskompetenz und Lebensökonomie“ in der Grundschule eingeführt. Offiziell heißt es: „Verbraucherbildung ist im LehrplanPlus in allen Schularten über die schulart- und fächerübergreifenden Bildungs- und Erziehungsziele sowie „Alltagskompetenz und Lebensökonomie“ strukturell verankert. Der LehrplanPlus bietet durch seine vielfältigen Suchfunktionen, die Möglichkeit Aspekte der Verbraucherbildung gezielt herauszufiltern.“ Der LehrplanPlus trat mit dem Schuljahr 2017/18 auch an den weiterführenden Schulen (Mittelschule, Realschule, Gymnasium) in Kraft.
Hierzu gehören die fünf Handlungsfelder:
Gesundheitsvorsorge
Ernährung
Haushaltsführung
selbstbestimmtes Verbraucherverhalten und
Umweltverhalten.

„Ursprünglich hatten wir uns für ein eigenes Schulfach eingesetzt“, sagte Dr. Andrea Fuß, Geschäftsführerin der Landfrauengruppen im Bayerischen Bauernverband. „Doch dies ist nun ein sehr guter Kompromiss, denn das Fach ist fester Gegenstand in Fächern wie Mathematik, Heimat- und Sachkunde oder Deutsch.“ An bayerischen Realschulen ist „Ernährung und Gesundheit“ Pflichtfach. Aber nur in der Jahrgangsstufe sieben. Gültig ab Schuljahr 2019/20 ist der Fachlehrplan für einen dreistündigen Unterricht in der Wahlpflichtfächergruppe mit dem Profilfach Ernährung und Gesundheit konzipiert.

Von der Kita bis zu den Erwachsenen
„Wir sehen den wichtigsten Beitrag zu einer ausgewogenen Ernährungsweise in der praxisorientierten hauswirtschaftlichen Bildung“, betont die Landesbäuerin Anneliese Göller vom Bayerischen Landfrauenbund auf der Grünen Woche 2018 in Berlin. Dabei spielten die Ernährungsbildung und die Vermittlung weiterer hauswirtschaftlicher Kenntnisse die Hauptrolle und sollten aus Sicht der Landfrauen in Kindergärten, Schulen und in der Erwachsenenbildung fest etabliert werden. Anneliese Göller betont: „Unser Ansatz geht in die Richtung ´Wissen ist Macht´! Wer sich bei Lebensmitteln auskennt, kann leichter eine Auswahl treffen und seine Mahlzeiten auch selbst zubereiten. Genau das ist unser Ziel. Wir wollen letzten Endes, dass jeder selbst entscheiden kann, was er einkauft und isst.“

Robert Baumann

Mehr zum Thema lesen Sie in der aktuellen rhw management-Ausgabe 5/2018.